- Zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche protestierten in der Stadt Bern Hunderte Menschen gegen die Sparmassnahmen des Kantons Bern.
- Der Protest richtet sich vor allem gegen den drohenden Abbau im Sozial- und Bildungswesen.
- Mittelfristig will der Kanton Bern pro Jahr 185 Millionen Franken einsparen.
Unter dem Motto «Wir sehen schwarz» sind am Samstagnachmittag mehrere hundert Demonstrierende durch die Berner Innenstadt gezogen. Sie wehren sich gegen die vom Berner Kantonsparlament bereits beschlossenen oder noch drohenden Sparmassnahmen.
Zur Spontandemonstration aufgerufen hatte das Kollektiv «Sozialen Kahlschlag Stoppen», das bereits die Kundgebung vom vorletzten Mittwoch organisiert hatte. Damals demonstrierten rund 1000 Personen gegen das Sparpaket, mit dem der Kanton Bern mittelfristig pro Jahr 185 Millionen Franken einsparen will.
Viele junge Menschen
Nun folgten mehrere hundert Personen, unter ihnen viele junge Menschen, dem kurzfristigen Aufruf zur erneuten Demo. Sie protestierten mit Sprechchören - «Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut» – und Transparenten «Armut lässt sich nicht wegsparen».
Der Grosse Rat wird seine Spardebatte am Montag fortsetzen. Anschliessend wird er über eine umstrittene Revision des Sozialhilfegesetzes beraten, die massive Leistungskürzungen vorsieht.
Diskretes Aufgebot der Polizei
Laut den Organisatoren war die Kundgebung beim Polizeiinspektorat angemeldet worden. Die Demonstration verlief friedlich. Es kam kurzfristig zu Behinderungen des öffentlichen Verkehrs in der Innenstadt. Die Polizei begleitete den Umzug mit einem diskreten Aufgebot.
Das Kollektiv wird von rund 20 Organisationen und Parteien unterstützt. Zu ihnen gehören etwa der Verband der Sozialarbeiter AvenirSocial Bern, die Grünen Kanton Bern, die SP Stadt Bern und das Komitee der Arbeitslosen und Armutsbetroffenen Bern.