«Es ist so, wir haben in der Schweiz einen Mangel an forensischen Klinikplätzen», sagt Roland Zurkirchen, designierter Direktor der Zürcher Untersuchungsgefängnisse. Eine minimale Entlastung wurde zwar erst kürzlich geschaffen: Das Gefängnis Limmattal bietet neu zehn Plätze an für suizidgefährdete Personen in Untersuchungshaft (siehe Linkbox). Doch dies reicht bei weitem nicht aus.
Neubau in der Rheinau geplant
Gefängnis Limmattal
Die 79 Plätze für psychisch schwer angeschlagene Straftäter in der Klinik Rheinau sind voll ausgelastet. Im Jahr 2015 konnte nur jede fünfte Person mit Bedarf eines derartigen Platzes entsprechend untergebracht werden. Gesamtschweizerisch fehlten etwa 400 Behandlungsplätze und auch in der Klinik Rheinau gebe es eine Warteliste, sagt Daniel Winter von der Zürcher Gesundheitsdirektion.
In der Klinik Rheinau gibt es jetzt schon eine lange Warteliste.
Deshalb wird nun in Rheinau ein Ausbau vorangetrieben. Geplant ist eine weitere Massnahmenstation mit 39 zusätzlichen Betten. Ob das reicht um die langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu verkürzen, kann Daniel Winter nicht sagen. Zurzeit seien die Verantwortlichen an der Machbarkeitsstudie. Danach brauche es eine Anpassung des kantonalen Richtplans und den Erlass eines Gestaltungsplans.
Ziel des Kantons ist es, dass der Neubau in fünf Jahren fertig ist und die neue Massnahmenstation dann in Betrieb genommen werden kann.