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Ausschnitt aus der Oper «Butterfly» in der Inszenierung des Zürcher Opernhauses
Legende: Verkauft und verraten: Butterfly wartet seit drei Jahren vergeblich auf die Rückkehr ihres Ehemannes. Foto T + T Fotografie Toni Suter

Puccini im Opernhaus Zum Sterben schön

Der amerikanische Newcomer Ted Huffman inszeniert «Madame Butterfly» im Zürcher Opernhaus. Schlicht und ergreifend.

Ein amerikanischer Leutnant kauft sich für 100 Yen ein 15 Jahre junges japanisches Mädchen, lässt es sitzen und treibt es in den Tod. So die Kurzfassung von Giacomo Puccinis Oper «Madame Butterfly.

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Die Uraufführung im Jahr 1904 in der Mailänder Scala war ein Fiasko. Das Publikum pfiff und johlte. Heute ist die «Butterfly» ein Klassiker und meistens auch ein Publikumshit. Eine Story voller Schmerz und Leid, dazu eine unglaublich süffige Musik, das ist ganz grosses Gefühlskino!

«Butterfly» im weissen Gefängnis

In der Inszenierung von Ted Huffman füllt ein weisser, leerer Kasten die ganze Bühne im Zürcher Opernhaus. Nur selten öffnet sich die Rückwand und gibt den Blick frei in einen rabenschwarzen Abgrund. Ein Käfig ist dieser Kasten für Madame Butterfly, gleichzeitig aber auch ein wunderbarer Raum für die grossartigen Sänger/Schauspieler. Der Regisseur Ted Huffman setzt jede Bewegung und jede Geste überlegt und präzise ein. Da gibt es weder Opernpathos noch japanischen Kitsch. Da stehen die Menschen und ihre grässliche Geschichte im Zentrum, packend und sehr berührend. Und vor allem, bis in die kleinste Rolle, grossartig gesungen.

(kerf, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)

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