Ganz egal ob Vogeldreck die Bänke ziert, Russ das Deck oder Blütenstaub die Fenster: Die 17 Schiffe der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft (ZSG) sind etwas weniger sauber unterwegs als üblich – seit Mitte März wird im Aussenbereich nur mit Wasser geputzt. «Es ist nicht so sauber wie gewohnt, aber machbar», sagt dazu ZSG-Direktor Roman Knecht auf Anfrage.
Grund ist eine mutmassliche Verfehlung der neuen Reinigungsfirma, die den Putzauftrag seit Anfangs 2019 ausführt. Sie soll ein verbotenes Putzmittel verwendet haben, dabei soll auch Putzwasser in den Zürichsee gelangt sein. Sowohl die ZSG als auch das zuständige Amt des Kantons für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) intervenierten.
Es ist nicht so sauber wie gewohnt.
Zur Zeit kläre die Reinigungsfirma zusammen mit dem AWEL das weitere Vorgehen, erklärt ZSG-Direktor Roman Knecht. So muss die Firma eine Reinigungs-Anleitung samt konkreten Produkten erstellen, welche für die Aussenreinigung verwendet werden sollen. Der zukünftige Ablauf muss danach vom AWEL genehmigt werden.
«Keine Sparmassnahme»
Den Vorwurf, die ZSG habe bei der Vergabe des Putzauftrages zu wenig auf die Qualität und zu sehr auf den Preis geschaut, will Roman Knecht nicht auf sich sitzen lassen: «Das Ausschreibungsverfahren war öffentlich-rechtlich und umfassend. Der Preis war nur eine Komponente, es ging nicht um eine Sparmassnahme.»
Wann die Schiffe wieder sauber und trotzdem umweltverträglich geputzt werden können, ist offen. Die ZSG hofft, dass die Angelegenheit in wenigen Wochen geklärt ist. Sowohl die Reinigungsfirma als auch das AWEL nehmen keine Stellung und verweisen auf das laufende Verfahren.