Zu Beginn der siebziger Jahre wurde die Siedlung «Im Brüel» im Schaffhauser Aussenquartier Herblingen gebaut. Sie bietet bis heute günstigen Wohnraum für Familien. Rund 700 Menschen leben hier. Heute sind es mehrheitlich Ausländerinnen und Ausländer, weshalb das «Brüel» nicht den besten Ruf geniesst.
Schon seit einiger Zeit ist die Quartierarbeit der Stadt Schaffhausen hier präsent. Als eine der ersten wichtigen Massnahmen, wurde der zum Teil desolate Aussenraum aufgewertet. Mithilfe der Verwaltung und auch der Anwohner wurden beispielsweise Spielplätze erneuert sowie schönere Grünräume mit Sitzgelegenheiten geschaffen.
Als nächstes soll nun der frühere Kindergarten im «Brüel», der heute leersteht, in einen Quartiertreff verwandelt werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner der Siedlung wurden eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Eine erste Kaffeerunde dazu hat soeben stattgefunden.
Angedacht sind Spiel- und Bastelabende, ein Sprachenkaffee, gemeinsames Kochen, Singen, Turnen, Theaterspielen und vieles mehr. Die Leute sollen sich hier austauschen können, «Die verschiedenen Kulturen, die hier leben, sollen nicht unter sich bleiben», wünscht sich eine Anwohnerin.
Ganz zentral dabei sei, dass der neue Quartiertreff nicht nur der Siedlung «Brüel» offenstehe, sondern dem ganzen Quartier Herblingen. Sozialreferent Simon Stocker und Quartierarbeiterin Sabina Nänny wünschen sich ausdrücklich den Austausch. «Die Menschen hier in der Siedlung sollen Zugang haben zu anderen Menschen», so Stocker, der selber die ersten Lebensjahre im «Brüel» verbracht hat.
Die bisherige Quartierarbeit scheint sich auszuzahlen. Eine Problemsiedlung sei das Brüel jedenfalls schon länger nicht mehr, stimmen Stocker und Nänny überein. Davon profitiere auch die Eigentümerin, die Logis Suisse, welche die Räumlichkeiten für den Quartiertreff günstig an die Stadt vermietet.