Die Quecksilberverschmutzung an der Uferböschung der Dranse wurde bei Untersuchungen für Hochwasserschutz- und Renaturierungsarbeiten entdeckt. Die Ablagerungen sind auf die Aktivitäten einer Magnesiumfabrik zurückzuführen, die von 1927 bis in die 1980er-Jahre im Gebiet tätig war.
«Lokal ist die Verschmutzung sehr stark», sagt Joël Rossier, Chef der Walliser Dienststelle für Umwelt. Es wurde eine Belastung von bis zu 460 Milligramm pro Kilogramm festgestellt.
Gemäss der Webseite des Kantons Wallis gilt ein Boden als belastet, wenn die Quecksilberkonzentration über 0,5 Milligramm pro Kilogramm Erde beträgt. Es handelt sich beim Gebiet jedoch weder um Bau- oder Kulturland, zudem ist es nicht öffentlich zugänglich. «Das heisst, es besteht kein Risiko für den Menschen», so Rossier.
Belastung viel geringer als im Oberwallis
Mitte 2010 war im Oberwallis bei Vorarbeiten für die Autobahn A9 Quecksilber im Boden festgestellt worden. Es stammt von der Lonza, die zwischen 1930 und 1970 den Grossgrundkanal mit industriellen Abwässern belastet hatte.
«Die Verschmutzung bei Martigny hat absolut nichts mit der Grössenordnung im Oberwallis zu tun», sagt Rossier. Dort seien ganze Hektaren betroffen, an der Dranse lediglich um die hundert Quadratmeter.
Die Verschmutzung in Martigny hat nichts mit der Grössenordnung der Belastung im Oberwallis zu tun.
Die Walliser Dienststelle für Umwelt will nun weitere Untersuchungen durchführen, insbesondere im Grundwasser. Zudem werden womöglich die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt ansteigen.