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Radio Loco-Motivo Ein verrücktes Berner Radio für Menschen mit Krisenerfahrungen

Das Redaktionsteam produziert pro Monat eine einstündige Sendung. Viele Themen drehen sich um psychische Erkrankungen.

«Radio Loco» – verrücktes Radio: In Südamerika gibt es zahlreiche Radiostationen mit diesem Namen. Sie geben Menschen mit Krisenerfahrungen eine Stimme.

Der Psychiatriepfleger Gianni Python hat während eines Aufenthalts in Chile «Radio Loco» kennengelernt und war von der Idee fasziniert. Ihm war klar: «Ich muss das in die Schweiz bringen, das brauchen wir hier.» So wurde er zum Initiant von Radio Loco-Motivo.

So funktioniert Radio Loco-Motivo

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In Bern sind Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung seit 2012 auf Sendung. Beim Radio Bern Rabe gestalten sie, unterstützt von Psychiatriefachleuten und Radioprofis, einmal im Monat ihre eigene Live-Sendung.

«Grundsätzlich können hier alle mitmachen», sagt Redaktor Peter Willener. Aktuell bestehe das Team aus lauter Menschen mit Psychiatrieerfahrung. In seinem Fall war dies ein schweres Burnout.

Oben links steht Initiator Peter Willener, neben ihm Koordinator Gianni Python. Der Techniker, Adi, sitzt am Pult.
Legende: Links steht Redaktor Peter Willener, neben ihm Initiant Gianni Python. Der Techniker, Adi, sitzt am Pult. Jörg André/SRF

Die Arbeit bei Radio Loco-Motivo habe ihm geholfen, wieder gesund zu werden. «Am Anfang habe ich nicht mehr als 20 Minuten Sitzung ausgehalten.» Heute macht er Beiträge, Interviews und moderiert die Sendung. «Was da in den letzten sieben Jahren passiert ist, ist ein Wunder», sagt der frühere Pfarrer.

Radiomachen hilft mir dabei, gesund zu werden.
Autor: Peter Willener Redaktor bei Radio Loco-Motiovo

Auch Adi macht bei Radio Loco-Motivo mit – er ist für die Technik zuständig. Er habe die Tendenz, sich zuhause zurückzuziehen, er müsse sich dann jeweils einen «Stupf ins Füdli» geben, um an der Redaktionskonferenz mitzumachen. Und es sei jedes Mal gut, es gebe ihm Energie.

Begleitung durch Profis

Die monatliche Sendung entsteht an wöchentlichen Redaktionssitzungen. Hier werden die Ideen zusammengetragen und besprochen. Es brauche dabei wenig Steuerung, sagt Koordinator Gianni Python. Zusammen mit der ehemaligen Radioredaktorin Heidi Kronenberg betreut er das Team. «Wir machen keine Therapie, wir bieten aber Unterstützung an.»

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