«Ich hatte einige schöne Erlebnisse. Aber das schönste ist der Sieg an der Tour de Suisse in Meilen», sagt Grégory Rast. Am 13. Juni 2013 griff er einen Kilometer vor dem Ziel an. Wenige Minuten später konnte er über seinen einzigen Tour-de-Suisse-Etappen-Sieg jubeln. Der zweifache Schweizer Meister schwärmt heute noch darüber: «Als Helfer hat man nicht viele Chancen auf einen Sieg. An diesem Tag hat alles gepasst.»
Beim Rückblick auf seine Karriere glänzt aber nicht alles. So musste der Chamer seine Profikarriere zwischenzeitlich zwei Jahre unterbrechen, als sich seine Mannschaft «Post Swiss Team» auflöste. In dieser Zeit arbeitete er wieder im gelernten Beruf als Bauspengler, trainierte aber weiter. Es lohnte sich: Das grosse Team «Phonak» klopfte an und Rast konnte mit Vorbild Oscar Camenzind fahren.
Bei Oscar Camenzind hat es sich mich sehr getroffen. Er war mein Trainingskollege und mein Vorbild.
Doch auch der Traum mit Phonak verblasste. 2004 wurde Camenzind mit Doping erwischt: «Bei Oscar Camenzind hat es mich sehr getroffen. Er war mein Trainingskollege und mein Vorbild. Das war ein sehr schwerer Moment in meiner Karriere ». Und 2006 war es der Doping-Skandal um Tour-de-France-Sieger Floyd Landis, der zur Auflösung des Schweizer Teams führte. «Ich wollte noch nicht aufhören, war im besten Alter und musste ein neues Team finden», erzählt Rast.
Nach 17 Jahren Velosport aufzuhören, ist sicher nicht einfach.
Er heuerte erfolgreich beim Team «Astana» an und setzte seine Karriere fort. Seit 2014 steht er bei «Trek Segafredo» unter Vertrag. Und beim luxemburgischen Team wird Rast auch bleiben. Das Team wird ihn in einer neuen Funktion weiterbeschäftigen. In welcher sei allerdings noch nicht ganz klar. «Nach 17 Jahren Velo fahren aufzuhören, ist sicher nicht einfach. Aber ich schaue nach vorne auf die neue Aufgabe.»
Doch bevor Rast am 21. Oktober nach der Tour Guanxi seine Sportler-Karriere beendet, wird er auf der «Abschiedstour» in China nochmals alles geben. Und danach? «Ich will fit bleiben, ich möchte nicht 20 Kilos zunehmen. Und darum muss und will ich auch weiter Velo fahren. Es wird aber wohl mehr Mountainbiken sein».
Rasts Karriere in Bildern
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Bild 1 von 5. Zum zweiten Mal Schweizer Meister. Im Trikot von «Phonak» fährt Rast 2006 über die Ziellinie und feiert seinen zweiten Schweizer-Meister-Titel nach 2004. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Leader. An der Tour de Romandie durfte Rast sich 2009 das Leadertrikot überstreifen. Bildquelle: Imago.
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Bild 3 von 5. Olympia. 2012 trat der Chamer an den Olympischen Spielen im Strassenrennen an. Er war als Achter der beste Schweizer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Sein grösster Sieg. Rast nach seinem TdS-Etappen-Sieg 2013. Bildquelle: Imago.
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Bild 5 von 5. Grand Tours. Zehn Mal startete Rast (rechts) bei einer der grossen Rundfahrten: Sechs Mal an der Tour de France, zwei Mal an der Vuelta de España und zwei Mal an der Giro d'Italia. Insgesamt nahm er an 51 Klassikern teil, 2011 wurde er bei Paris-Roubaix Vierter. Bildquelle: Keystone.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr