Bekannte Naturheiler in Graubünden: Wer eine Ausstellung zum Thema Kräuterheilkunde und Graubünden macht, der kommt um Pfarrer Johann Künzle nicht herum. Das ist auch in der aktuellen Schau im Rätischen Museum nicht anders. Gezeigt werden seine Arbeitsweisen, sein Kampf gegen die Behörden am Anfang des 20. Jahrhunderts und der Besucher erfährt auch etwas über die Vorbilder, die der Kräuterpfarrer hatte. Künzle lebte von 1857 bis 1945, er wirkte vor allem in Zizers. Ein weiterer Naturheiler, den die Ausstellung prominent beleuchtet ist Thomas Häberle. Der als «Kabispater» bekannt gewordene Heiler hielt seine Erkenntnisse 1973 im Buch «Helfen und Heilen» fest.
Uraltes Wissen als Lehrmeister: Viele Kräuterheiler bedienten sich bei früheren Wegbereitern der Pflanzenheilkunde. Die Ausstellung spannt den Bogen bis in die Antike, schon damals seien Heilwirkungen von Pflanzen schriftlich festgehalten worden. Später im Mittelalter, pflegten Nonnen und Mönche den Anbau von Kräutern und stellten aus ihnen Medizin her.
Sehen, hören und riechen: Die Ausstellung lässt auch Kritiker der Pflanzenheilkunde zu Wort kommen. Sie stellt die Frage nach der Balance zwischen Schul- und Naturmedizin. Das ganze ist auf spielerische Art umgesetzt. Ein Interview mit Pfarrer Künzle aus dem Jahr 1937 knistert aus einem alten Röhrenradio. Eine Sitzecke lädt zur Tee-Verkostung ein und im Raum nebenan können verschiedene Kräuter beschnuppert werden. Auch heute spielen Kräuter in Graubünden eine Rolle. Verschiedene Betriebe setzen darauf, heute werden vor allem Tee- und Gewürzmischungen oder Kosmetika hergestellt.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; lies