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Raubkunst Die lange Suche nach dem Besitzer

Seit Anfang Jahr untersucht das Kunstmuseum St. Gallen die Gemälde der Sturzeneggerschen Gemäldesammlung, die zwischen 1926 und 1936 ins Kunstmuseum kam.

Für Kurator Matthias Wohlgemuth sind vor allem die Kleber und Notizen auf der Rückseite der Bilder interessant. Diese gleicht er mit den Akten der Sammlung ab. Bis jetzt wurden noch keine Hinweise auf Raubkunst gefunden, wie Wohlgemuth sagt. Gleichzeitig konnte er bei verschiedenen Bildern nachweisen, dass es sich nicht um Raubkunst handelt.

Politischer Druck

Dass die Sammlung gerade jetzt untersucht wird, habe verschiedene Gründe, sagt Kurator Wohlgemuth. Einerseits sei der politische Druck grösser geworden. Andererseits hätten sich auch die Arbeitsbedingungen positiv verändert.

Die Möglichkeit an Archivmaterial zu kommen, ist dank der Digitalisierung grösser geworden.
Autor: Matthias Wohlgemuth Kurator Kunstmuseum St. Gallen

Auch das Historische und Völkerkundemuseum untersucht derzeit einen Teil der Sammlung. Bei der Untersuchung ist klar geworden, dass zwei Silberschiffchen tatsächlich Raubkunst sind. Sie werden deshalb im Januar in London versteigert, so wie es die Erben gewünscht haben.

Globales Problem

Für Peter Müller vom Historischen und Völkerkundemuseum geht es beim Thema Raubkunst jedoch nicht nur um die Kunstwerke, die möglicherweise jüdische Besitzer hatten und von den Nationalsozialisten enteignet wurden. Raubkunst gebe es rund um den Globus. Diese zu erforschen sei aber häufig schwierig und würde die Kapazitäten der Museen übersteigen.

Das aktuelle Projekt im Kunstmuseum läuft im Frühjahr 2018 aus. Bis dann sind jedoch noch nicht alle Kunstwerke der entsprechenden Sammlung auf ihre Herkunft untersucht. Das Kunstmuseum will deshalb ein neues Projekt aufgleisen, um die Forschung weitertreiben zu können.

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