Im Kanton St. Gallen wurde 2009 über das Rauchen in Restaurants abgestimmt. Die Stimmberechtigen stimmten der Initiative «Schutz vor dem Passivrauchen für alle» der Lungen- und der Krebsliga zu. Dadurch wurden Raucherbeizen im Kanton verboten und nur noch unbediente Fumoirs waren erlaubt.
Gleichzeitig wie die Initiative der Lungen- und Krebsliga gelangte auch die Initiative «Freiheitliches Rauchergesetz für den Kanton St. Gallen» der Raucherliga zur Abstimmung. Diese wollte die Regelung im Gegensatz zur Initiative der Lungen- und Krebsliga nicht verschärfen, sondern lockern und mit Ausnahmebewilligungen Raucherbeizen zulassen. Sie wurde jedoch abgelehnt. Damals sagte der Präsident der Raucherliga, Christian Hostettler:
Mit der Zeit werden die Leute erkennen, dass das Rauchverbot in St. Gallen nur Probleme bringt.
Nun, 10 Jahre später, sieht sich der inzwischen 70-jährige Christian Hostettler bestätigt. Die Gesellschaft als Ganzes habe sich durch das verschärfte Rauchverbot und die «intoleranten Nichtraucher» weiter geteilt. Ausserdem hätten viele Quartierbeizen schliessen müssen, die für viele Leute wie ein zweites Zuhause gewesen seien.
Dass einige Beizen allenfalls wegen dem Rauchverbot schliessen mussten, dies stellt René Rechsteiner nicht in Abrede. «Grob geschätzt würde ich sagen, rund 10 Prozent der Restaurants mussten schliessen», sagt der Wirt des Restaurants Bierfalken in St. Gallen und Präsident von Gastro Stadt St. Gallen.
Aus meiner Sicht gibt es nur Gewinner, keine Verlierer.
René Rechsteiner zieht aber eine sehr positive Bilanz nach 10 Jahren Rauchverbot im Kanton St. Gallen. «Aus meiner Sicht gibt es nur Gewinner, keine Verlierer.
Sowohl als Gast wie auch als Betreiber sei es herrlich sich in einem rauchfreien Lokal aufzuhalten.» Gesünder sei es sowieso. Und obwohl einige Restaurants Mühe gehabt hätten bei der Umsetzung des Rauchverbots ist er überzeugt, dass es heute kaum noch Umsatzeinbussen deswegen gebe.