Am 21. Mai stimmen die Walliser Stimmbürger über das kantonale Ausführungsgesetz zum eidgenössischen Raumplanungsgesetz ab. Im Abstimmungskampf wird mit harten Bandagen gekämpft. Für viel Aufsehen und grosses Unverständnis sorgt das Plakat der Vereinigung zur Verteidigung der Eigentumsrechte ADIP.
Raumplanung VS
Es zeigt ein kleines Mädchen, welches im strömenden Regen am Strassenrand sitzt, daneben ein Teddybär und ein Koffer. Das Plakat trägt den Titel «Papa hat Schluss gemacht» und wirbt für ein Nein zum kantonalen Raumplanungsgesetz. Die Botschaft sei klar, sagt Narcisse Pannatier von der ADIP.
Wir befürchten, dass bei einem Ja zum kantonalen Raumplanungsgesetz die Suizidrate steigt.
Pannatier sagt, die Suizidrate sei im Wallis seit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative und des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes massiv angestiegen. Gemäss einer Statistik der Kantonspolizei Wallis wurden im Jahr 2011 48 Suizide gemeldet, im Jahr 2016 waren es 85. Die Zweitwohnungsinitiative wurde im Frühling 2012 vom Schweizer Stimmvolk angenommen.
Dieses Plakat ist völlig daneben.
Politiker von links bis rechts distanzieren sich von der Argumentation und dem Plakat der Vereinigung ADIP. SVP-Grossrat Lukas Jäger sagt: «Ich bin auch gegen das kantonale Raumplanungsgesetz. Aber dieses Plakat ist völlig daneben.» Genauso sieht dies Reinhold Schnyder von der SP: «Mit diesem Plakat werden möglicherweise Menschen zu einem Suizid motiviert.»
Auch die Organisation zur Suizid-Prävention distanziert sich vom Plakat und bezeichnet es als respektlos gegenüber den Angehörigen.