Der Widerstand gegen Hochhäuser rund um den Bahnhof Rotkreuz ist am Montag Abend vorläufig gescheitert. Die gut besuchte Gemeindeversammlung lehnte eine Motion mit 186 zu 51 Stimmen ab, die Hochhäuser im Umkreis von 500 Metern rund um den Bahnhof hätte verbieten wollen.
Die Mehrheit wollte nichts wissen von dieser Forderung, welche vor allem von Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem betroffenen Quartier kommt. Das Dilemma beschreibt der Präsident des Theatervereins Rotkreuz.
Mit den Hochhäusern ist es wie mit Natel-Antennen. Jeder will telefonieren, aber keiner eine Antenne in der Nähe haben.
Der Widerstand gegen Hochhäuser rund um den Bahnhof kommt aus dem betroffenen Quartier Sunneblick. Ihr Wortführer ist René Zimmermann. Der grosse Fan des kämpferischen Charakterzugs der Schotten kommt im Kilt - im Schottenrock - an die Gemeindeversammlung.
Rotkreuz darf nicht das Manhattan von Zug werden. Mittlerweile ist fast jeder Fleck zubetoniert.
Rotkreuz wächst rasant - selbst für Zuger Verhältnisse. In den letzten 25 Jahren hat sich die Bevölkerung fast verdoppelt auf knapp 11'000 Einwohner. Dazu kommen fast gleich viele Arbeitsplätze - sei es bei Roche oder Novartis. Die Pendlerströme per Bahn haben genauso zugenommen wie der Autoverkehr.
Der zunehmende Verkehr könnte zu unserer Achillesferse werden. Deshalb müssen wir Lösungen finden.
Vorläufig kann in Rotkreuz weitergeplant werden. Die Stimmbevölkerung kann aber über das Hochhaus beim Bahnhof abstimmen, wenn der Bebauungsplan an die Urne kommt.