Der Ständerat hat letzte Woche einer Motion zugestimmt, welche die Hürden für Bauten ausserhalb der Bauzone senken soll. Entstanden ist diese Motion aus zwei Standesintiativen der Kantone Wallis und Graubünden. Geistiger Vater der Motion ist der Walliser Ständerat Beat Rieder.
Heute ist es fast unmöglich einen Stall ausserhalb der Bauzone in eine Ferienwohnung umzubauen.
Im Kanton Wallis gibt es rund 40'000 landwirtschaftliche Gebäude ausserhalb der Bauzone. Ein Viertel davon hat einen Wohnanteil.
Für die Gebäude ohne Wohnanteil gelten strenge Vorschriften: Laut dem eidgenössischen Raumplanungsgesetz dürfen Ställe und Scheuen ausserhalb der Bauzonen nur dann umgebaut werden, wenn sie als schützenswerte Bauten anerkannt sind und ihre Erhaltung nicht anders sichergestellt werden kann.
Nur neun Baubewilligungen
Die kantonale Baukommission sagt auf Anfrage des «Regionaljournals Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF, dass im Jahr 2016 nur neun Baubewilligungen für die Umnutzung von landwirtschaftlichen Bauten zu Wohnzwecken erteilt worden sind. In den letzten zehn Jahren waren es laut der kantonalen Baukommission 186 Bewilligungen.
Die Motion der Raumplanungskommission Urek, welcher der Ständerat letzte Woche zugestimmt hat, strebt eine Lockerung an. Sie will die Zuständigkeit vom Bund zu den Kantonen verschieben. Hauptziel sei es, dass so wertvolles Kulturgut erhalten bleibe.
Ich befürchte eine Verschandelung der Landschaft.
Brigitte Wolf, Präsidentin Grüne Oberwallis, bekämpft diese Motion. Sie befürchtet eine Umgehung der Zweitwohnungsinitiative und eine Verschandelung der Landschaft. Sie hofft daher, dass der Nationalrat die Motion ablehnen wird. Wann genau die Motion vor den Nationalrat kommt, ist noch offen.