Worum geht es? In 100 Thurgauer und St. Galler Gemeinden werden erstmals flächendeckend alle Plastikarten gesammelt und recycliert. Nach zwei Pilotjahren haben die beiden Abfallzweckverbände ZAB Bazenheid und KVA Thurgau in diesen Tagen beschlossen, die Dienstleistung einer gemischten Kunststoffsammlung weiterzuführen. Der KUH-Bag ist gebührenpflichtig. Sein Inhalt wird recycliert in Bazenheid, wobei er zuerst für die Sortierung ins Vorarlberg gebracht werden muss.
Was meinen die anderen Abfallregionen dazu? Auf Nachfrage von SRF News hat sich insbesondere der Verein für Abfallentsorgung mit Sitz in Buchs negativ zum KUH-Bag geäussert. «Der ökologische Nutzen sei zu klein», sagt Geschäftsführer Roger Hollenstein. Und beim Gemeindeverband für Abfallentsorgung im Kanton Graubünden, bei der GEVAG Trimmis, heisst es vom Geschäftsführer François Boone: «Wenn man mit diesem Sammelsystemen nicht nur das Zentrum vom Churer Rheintal, sondern auch die Randregionen bedienen möchte, dann explodiert das ganze vom Aufwand her.»
Wohin soll es gehen? Die Menge der gesammelten Kunststoff-Abfälle hat sich im zweiten Pilotjahr verdoppelt auf über 500 Tonnen. Jeder zehnte Haushalt aus den 100 Thurgauer und St. Galler Gemeinden um Wil macht freiwillig mit. Vom gesammelten Kunststoffabfall kann 50 Prozent wiederverwertet werden. 50 Prozent muss verbrannt werden. Der Geschäftsführer des ZAB, des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid, Claudio Bianculli, ist überzeugt, dass die Abfallmenge in der Zukunft noch erheblich zunehmen wird und dass dabei der Anteil des wiederverwertbaren Kunststoffs auf über 80 Prozent ansteigen wird.