Der Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau hat am Mittwoch sein Arbeitsprogramm für die nächsten vier Jahre vorgestellt. Weiterentwicklung, Öffnung und Glaube sind die zentralen Punkte. Damit hofft er, die Kirche und die Menschen zusammen zu bringen. Die reformierte Kirche zählt im Moment etwa 180'000 Mitglieder.
SRF News: Was soll sich in der reformierten Kirche in den nächsten vier Jahren ändern?
Christoph Weber-Berg: Ein wichtiges Projekt ist die Seelsorge, die wir bereits in den letzten paar Jahren verbessert haben. Zudem möchten wir kirchliche Rituale, wie die Taufe oder den Sonntagsgottesdienst weiterentwickeln.
Inwiefern sollen sich Taufe und Gottesdienst ändern?
Es gibt zwei Kirchen, die den Gottesdienst am Sonntag ausfallen lassen und dafür am Freitagabend einen Gottesdienst abhalten. Andere Kirchen legen Gottesdienste zusammen und bilden einen Fahrdienst. Damit können auch ältere Personen den Gottesdienst in der Nachbargemeinde besuchen. Wir müssen in diesem Bereich einfach offener werden.
Heute geht man aus freiem Wille in die Kirche und nicht mehr, weil man muss. Das ist eine Chance.
Hat sich das Verhalten der Mitglieder dahingehend verändert, dass sie nun erst in Notsituationen bei der Kirche Hilfe suchen?
Es ist wichtig, dass Personen, die in einer Krise sind, auf die Unterstützung der Kirche zählen können. Da fragt man natürlich nicht, ob die Person in den letzten Jahren häufig die Kirche besucht hat, sondern ist einfach da. Heute geht man aus freiem Wille in die Kirche und nicht mehr, weil man muss. Das ist eine Chance unserer Zeit – auch für die Kirche.
Das Gespräch führte Beni Minder.