Es sind gewaltige Strapazen welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Clipper Round the World Yacht Race auf sich nehmen. Für elf Monate leben die Segel-Teams auf engstem Raum, sind Kälte und Nässe ausgesetzt und müssen mit Extremsituationen zurechtkommen.
Ich hoffe das Rennen macht mich bescheidener.
Mit dabei ist auch der 26-jährige Dario Schwendener. Für ihn, der seit Kindesbeinen segelt, steht der sportliche Reiz im Vordergrund. Ausserdem fasziniere ihn die Zusammenarbeit in einem Team mit 15 Nationalitäten und verschiedenen Altersklassen. Bescheidener hoffe der Edlibacher zu werden, wenn er auf dieser grossen Welt unterwegs ist. Und von seinem insgesamt 58-köpfigen Team, die nicht alle immer an Bord sind, möchte er möglichst viel lernen.
Tag für Tag
Damit es Dario Schwendener nicht plötzlich ablöscht, versucht er nicht allzu weit nach vorne zu schauen. «Denn die Meere sind eben schon ziemlich gross.» Die Vorbereitung ist dabei die halbe Miete. Physisch trainiere Schwendener im Schnitt viermal pro Woche. «Die Rumpfkraft ist sehr wichtig, um sich auf dem Boot festhalten zu können», so der Amateursegler.
Bereit fürs Schlimmste
In Trainings und mit Büchern bereitet sich Schwendener, der soeben den Bachelor Erdwissenschaften an der ETH abgeschlossen hat, auf Extremsituationen vor. «Zum Beispiel: Wenn man ins Wasser fällt: Wie reagiert der Körper in den ersten drei Minuten und wie kannst du dich schützen.» Andere Szenarien sind Feuer an Bord oder ein Leck am Schiff. Um in einem tatsächlichen Vorfall richtig zu reagieren, seien die Vorbereitungen darauf wichtig.
Ich habe sehr viel investiert in dieses Projekt. Deshalb ist die Ausstiegs-Hürde sehr hoch.
Doch damit Schwendener diese Vorbereitungen überhaupt starten konnte, musste er auch finanziell darauf hinarbeiten. Er habe zwei Jahre als Mathe-Nachhilfelehrer gearbeitet. «So konnte ich mir ziemlich viel selber finanzieren», sagt der 26-jährige. Zusätzlich sei er von seinem Umfeld durch Material oder durch Sponsoren unterstützt worden. Wegen dieses grossen Aufwandes glaube er nicht, dass er aus dem Rennen aussteigen könnte.