Regierungsratswahl Solothurn - Nicole Hirt/GLP: «Ich habe viele Wähler ausserhalb der Politik»
Den Solothurner Grünliberalen passen die vorhandenen Regierungsratskandidatinnen und -kandidaten nicht. Sie haben deshalb definitiv entschieden, selber anzutreten. Am 12. März 2017 ist Nicole Hirt für die GLP mit dabei. Die Chancen spielen dabei nicht so eine Rolle, findet der Parteipräsident.
Sie dürfte die Aussenseiterin sein bei den Solothurner Regierungsratswahlen im März 2017: Nicole Hirt. Ihre Partei, die GLP, hat gerade mal gut fünf Prozent Wählerstimmen.
Hirt selber glaubt nach der Nomination vom Montag allerdings durchaus an eine Wahl. «Ich habe viele Wähler ausserhalb der Politik: Ich wurde auf Anhieb in den Kantons- und Gemeinderat gewählt, ohne dass ich vorher aktiv Politik gemacht habe», so Hirt.
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Hirt stellt kritische Fragen
Nur in einem Fall hätten sie und die GLP keine Chance, «nämlich wenn wir nicht mitmachen», fügt Hirt an. Sie setzt sich unter anderem ein für den Ausbau erneuerbarer Energien. Bei ihrer Präsentation an der Mitgliederversammlung zeigte sie sich kritisch und stellte beispielsweise folgende Frage in den Raum: «Ist eine schmalere Verwaltung möglich, aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung?»
Besonders deutlich wurde Nicole Hirt unter anderem bei sozialen Themen: «Wer Geld vom Staat will, muss etwas leisten», so Hirt. Ausserdem sei es berechtigt zu fragen, ob es richtig sei, dass «viele Solothurnerinnen und Solothurner Krankenkassenprämien-Verbilligungen erhalten», meinte die Grünliberale.
Bereits bekannt sind Hirts klare Positionen in Zusammenhang mit Bildungsthemen. So ist Hirt gegen den Lehrplan 21 und aktiv im überparteilichen Initiativkomitee «Ja zu einer guten Volksschule - ohne Lehrplan 21». Ebenso steht sie den integrativen Schulen sehr kritisch gegenüber. Das ist für Parteipräsident Georg Aemissegger kein Problem, in der GLP hätten verschiedene Meinungen Platz. Er steht klar hinter Hirt.
Zur Person
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Nicole Hirt ist 52 Jahre alt, ledig und lebt in Grenchen. Hirt arbeitet als Oberstufenlehrerin in Kriegstetten, ist gelernte Kauffrau und hat ausserdem Biologie studiert. 2013 wurde sie für die GLP in den Kantonsrat sowie in den Grenchner Gemeinderat gewählt. Zur gleichen Zeit wurde sie Präsidentin von Pro Natura Solothurn.
Wenig Chancen
«Wir haben die Chancen von Nicole Hirt nicht ausgerechnet», erklärt GLP-Kantonalpräsident Georg Aemissegger weiter, «aber wir werden den Leuten nun erklären, warum sie Nicole Hirt wählen sollen.»
Eine gewisse Bekanntheit hat Hirt sehr wohl: Sie ist Grenchner Gemeinderätin, Kantonsrätin und Präsidentin von Pro Natura Solothurn. Sie sei denn auch die beste Wahl als Kandidatin der Solothurner GLP, und so nominierte die Partei am Montagabend Nicole Hirt einstimmig.
GLP will Auswahl
Es gebe keine wirkliche Auswahl, was die anderen Regierungskandidaten angehe, hiess es an der Versammlung: Sieben Kandidaten für fünf Sitze sei zu wenig. «Alle grossen Parteien haben pro Sitz einen Kandidaten aufgestellt, eine Auswahl ist das nicht», so Aemissegger. Ausserdem könnten viele GLP-Wähler von den sieben Kandidaten die wenigsten wirklich wählen. Deshalb trete man selber an.
Leise Kritik
Ein einzelnes GLP-Mitglied stellte die Frage, wie viel diese Nomination der Partei tatsächlich nütze. Ausserdem seien die finanziellen Mittel der GLP beschränkt. Mit dieser Meinung war der Mann jedoch alleine.
Es brauche eine eigene Kandidatur, denn aktuell stünden «schlechte Köpfe» zur Auswahl. So argumentierte neben anderen GLP-Kantonsrat Markus Knellwolf, ohne näher darauf einzugehen, warum die bisher nominierten Kandidaten nicht wählbar seien. Für die Wahl von Hirt stimmten schliesslich alle 25 Anwesenden an der GLP-Mitgliederversammlung.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 6:32 Uhr)
RR'17 SO
Die Köpfe zu den Solothurner Regierungsratswahlen 2017
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