Seit über 30 Jahren ist das Dorf Densbüren auf dem Weg von Aarau ins Fricktal das Zentrum der Harley-Davidson-Fans im Aargau. Hier gibt es die neuesten Maschinen, hier wird die Harley repariert und umgebaut und hier gibt es auch immer neues Harley-Zubehör für jeden Geschmack.
Wenn Densbüren das Herz der Harley-Fans im Aargau ist, dann ist Piit Volgger der Herzschrittmacher. Seit über sechs Jahren leitet er den Betrieb und pflegt den Kontakt zu den Bikern. «Sie sehen manchmal gefürchiger aus als sie sind», sagt der Geschäftsleiter. Wenn man dann mit einem spreche, merke man schnell: «Das isch ganz en liebe Siech, und de wet mit dir nur s Hobby teile.»
In der Werkstatt gibt es im Frühling viel zu tun. Die Harley-Fahrer wollen mit ihren Maschinen wieder auf die Strasse. Die eingewinterten Motorräder werden wieder betriebsbereit gemacht und der eine oder andere leistet sich eine kleine Aufrüstung. Sei es ein neuer Blinker, ein anderer Lenker oder breitere Pneus.
Die Einzigartigkeit der eigenen Maschine ist in Harley-Kreisen schon wichtig, erklärt Martin Günter. Er führt bei Harley-Davidson Aargau eine eigene Spezial-Lackiererei und erfüllt den Bikern ihre Design-Wünsche. Trotz allen Klischees: «Es wollen auch heute noch viele Leute Flammen und Totenköpfe, das ist der Klassiker und gehört irgendwie dazu.» Daneben seien aber natürlich auch Tiermotive (wie der Adler in Blattgold im Bild) sehr beliebt.
Auch wenn in der Vorstellung vieler Leute wohl ein Bild steckt, wie ein klassischer Harley-Fahrer aussieht, sei das heute nicht mehr so wie früher, heisst es im Harley-Zentrum Densbüren. Sicher gebe es noch klassische Rocker-Typen, aber heute sei es doch eher familiär und die meisten seien ganz normale Leute, die man im Alltag nicht als Harley-Fahrer erkennen würde.
Ulrich Schneider zum Beispiel. Der langjährige Töff-Fan ist erst nach der Pension auf Harley-Davidson umgestiegen. Er habe immer Strassenmaschinen gehabt, nun «fahre ich mit der Harley schön gemütlich durch die Gegend».
Zur Faszination Harley trägt aber längst nicht mehr nur das Fahrgefühl bei. Rund um das amerikanische Kult-Motorrad ist längst ein grosses Marken-Business entstanden. Von der Jacke, über Schuhe, Hosen und T-Shirts, bis hin zu Babykleidern und Hundespielzeug gibt es im Harley-Shop alles zu kaufen.
Die vielfältigen Produkte rund um die Marke seien heute sehr wichtig, sagen Verkaufsleiterin Kleider Barbara Spycher (l.) und Marketingverantwortliche Sophie De Baets. Es gehöre zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Harley-Familie, sagt Spycher: «Einige Leute hätten am liebsten den ganzen Haushalt mit Harley-Produkten ausgestattet.»