Wer auf der Autobahn von Zug nach Luzern fährt, durchquert während ein paar hundert Metern den Kanton Aargau. Genauer: die südlichste Gemeinde des Kantons, Dietwil - oder «Düetu» wie sie hier genannt wird. Eine Gemeinde, die durchaus Überraschungen bereit hält.
Ganz im Süden des Freiamts gelegen sind die Städte des Kantons Aargau weit weg. Luzern und Zug sind mit dem Auto dagegen in 20 Minuten zu erreichen. Kein Wunder ist das Dorf hauptsächlich auf diese beiden Städte und Kantone ausgerichtet. Die Kantonsgrenze befindet sich nur wenige hundert Meter nach dem Dorfausgang.
Die Einheimischen bezeichnen sich denn auch nicht als «Aargauer», wie mehrfach betont wird. Eine kleine Umfrage vor dem Dorfladen zeigt, dass sich einige als «Innerschweizer» sehen, die meisten als «Freiämter». Das Dorf ist ländlich, hat nur rund 1300 Einwohner. Einige von ihnen sind aber ziemlich innovativ.
Familie Villiger beispielsweise setzt auf ihrem Bauernhof auf den Anbau von Rasen. Dieser wird mithilfe eines grossen Spezialtraktors zu Rollen verarbeitet und danach verkauft. Zu den Kunden gehören vor allem Gärtnereien, aber auch Private.
Ursprünglich als Nebenerwerb neben der Rindermast gedacht, ist der Verkauf von Rollrasen heute zu einem lohnenden Geschäft geworden. Sabrina und Edi Villiger sind dabei nicht die einzigen, die auf eine Dietwiler Bauernhof einen speziellen Nebenerwerb haben.
Auch Adrian Baumann und sein Zwillingsbruder setzen auf eine spezielle Art des Nebenerwerbs auf ihrem Bauernhof. Vor 14 Jahren haben sie ihren Kuhstall zu einer Paintball-Anlage umgebaut. Vereine und Firmen können dort in Teams gegeneinander antreten und versuchen sich mit Farb-Patronen zu treffen.
Vereine und Firmen können dort in Teams gegeneinander antreten und versuchen sich mit Farb-Patronen zu treffen. Trotz Paintball sind Baumanns auch weiterhin Bauern, sie haben Schweine auf ihrem Hof und betreiben Ackerbau.