Die Gemeinden wollen nicht: Der Planungsverband Zofingenregio gibt auf. In einer Mitteilung schreibt er: «Gestützt auf die negative Haltung aller Standortgemeinden konnte in der Folge kein Antrag für einen Richtplaneintrag gestellt werden.» Konkret bedeutet das: In der Region Zofingen gibt es keinen Ort, wo man sauberen Aushub deponieren kann. Das ist das Resultat von Abklärungen, die seit mehreren Jahren laufen. Zofingenregio hatte nämlich schon 2013 eine Arbeitsgruppe eingesetzt mit dem Auftrag, Standorte zu evaluieren für eine Deponie des Typs A, also für unverschmutztes Aushubmaterial. Zofingenregio will nächstes Jahr einen neuen Anlauf nehmen, um einen Standort zu finden.
Mangel an Deponieraum: Häufig werden Kiesgruben mit Aushub-Material ausgefüllt und rekultiviert. Die Landschaft sieht dann nach der Rekultivierung wieder aus wie vorher. Doch leere Kiesgruben sind in der Region Zofingen Mangelware.
Deshalb soll sauberer Aushub auf bestehenden Flächen verteilt werden. Dadurch verändert sich die Landschaft, d. h. durch die Deponie wird das Terrain höher. Zudem verursachen der Betrieb einer Deponie und die anschliessende Rekultivierung zusätzlichen Verkehr. Hans-Ruedi Hottiger, Stadtammann von Zofingen und Präsident von Zofingenregio: «Das Killerkriterium bei unseren Anfragen waren praktisch immer die Lastwagenfahrten. Daran ist es gescheitert.»
Export von Aushubmaterial: In der Region Zofingen gibt es pro Jahr rund 200'000 Kubikmeter Aushubmaterial. Nur einige 1000 Kubikmeter davon können in der Region selber abgelagert werden. Der Rest wird in das Suhrental oder in die Nachbarkantone transportiert. Das gegenteilige Bild zeigt sich in der Region Baden und dem Zurzibiet, wo es viele Kiesgruben gibt. Mit viel Aushubmaterial aus dem Kanton Zürich werden diese aufgeschüttet.