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Bild 1 von 11. Seit rund drei Jahren macht die Kantonspolizei sogenannte Präventivtouren auf der Aare: Dort suchen die Polizisten das Gespräch mit Aarebenützern, aber auch mit Personen, die in Ufernähe grillen. Dort wird nämlich häufig Abfall liegen gelassen. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 2 von 11. Ruedi Christ ist bei der Kantonspolizei der Fachverantwortliche «Tier- und Umweltschutz». Auf der Präventivtour sieht er sich jeweils auch verdreckte Brätlistellen an. Findet er Hinweise auf die Urheber, kommt es zu einer Anzeige gegen diese Person. Ansonsten gibt es eine Anzeige geben Unbekannt. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 3 von 11. Nicht alle Brätlistellen sieht man auf den ersten Blick. Das geübte Auge von Ruedi Christ entdeckt aber immer wieder mal einen verdächtigen Trampelpfad, der durch eine Hecke hindurch zu einer Brätlistelle führt... Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 4 von 11. ... und dort entdeckt er häufig nicht nur eine schöne Aussicht auf die Aare, sondern auch Müll. Dieser wird dann aber nicht durch die Polizisten entfernt, sondern durch Gemeindemitarbeiter. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 5 von 11. Diese Brätlistelle sieht - was Abfall angeht - auf den ersten Blick sehr sauber aus. Ganz genau genommen müsste auch die selber gebastelte Liege aus Holzpaletten weg. Kantonspolizist Ruedi Christ sagt aber auch: Dieser Platz hier wird gepflegt und sieht besser aus, als viele andere. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 6 von 11. Ausserdem wurde ein Abfallsack aufgehängt, damit der Müll nicht auf dem Boden liegen gelassen wird. Diese Brätlistelle dürfte immer wieder von den selben Personen aufgesucht werden, welche auch Sorge dazu tragen, meint Polizist Ruedi Christ auf dem Rundgang mit SRF. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 7 von 11. Abfall gibt's nicht nur am Uferrand, sondern auch in der Aare selber. In den Fluss geworfen wird alles Mögliche: Spraydosen, Plastikverpackungen oder gar Tennisbälle. Gerade Plastikflaschen oder Bierdosen schwimmen aber besonders häufig in der Aare. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 8 von 11. Um auf das Abfallproblem aufmerksam zu machen, verteilt die Kantonspolizei Solothurn auch Abfallsäcke mit einem Aufdruck. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 9 von 11. Pascal Studer würde man im Volksmund wohl den Aare-Polizisten nennen, weil man ihn sehr häufig auf dem Boot der Kantonspolizei Solothurn antrifft. Die richtige Bezeichnung lautet: Fachverantwortlicher der Sondergruppe Schifffahrt. Seit mehreren Jahren schaut er auf der Aare zusammen mit weiteren Polizisten zum Rechten. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 10 von 11. Zu den Präventivtouren gehört auch die Kontrolle von Booten. Dieses Ruderboot hat die Kantonspolizei kontrolliert und einen Mangel festgestellt: Das Boot wurde nicht ordnungsgemäss angeschrieben. Eine Anzeige hat dies aber nicht zur Folge, vorerst gibt es eine Ermahnung und der Mann darf weiterfahren. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
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Bild 11 von 11. Solche kleine Seitenarme der Aare mit einem langen Schilfgürtel sind für manche Ruderer oder Standup-Paddler besonders attraktiv. Es ist aber nicht erlaubt, sich dort aufzuhalten. Dieser Ort hier ist ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Solothurn. Gekennzeichnet wird es durch ein rotweisses Schild zu Beginn des Gebietes. Bildquelle: Bähram Alagheband/SRF.
«Kantonspolizei Solothurn, mein Name ist Studer. Wir machen eine Kontrolle.» Nach einer kurzen aber freundlichen Begrüssung wandern Pascal Studers wachsame Augen bereits über das Ruderboot und seinen Steuermann. «Ist das Boot angeschrieben?» Schon die erste Frage des Polizisten muss der Mann mit einem Nein beantworten.
Regelmässige Kontrollen
Er sei nicht Eigentümer des Ruderbootes und nehme nicht an, dass derjenige das Boot angeschrieben habe. Dafür hat der Mann eine Schwimmweste dabei, das ist – jedenfalls im Ernstfall – wichtiger als eine Namensplakette.
SRF ist auf einer Tour mit der Kantonspolizei Solothurn, auf der Aare bei Solothurn. Eine Kontrolle, wie sie seit rund drei Jahren immer wieder gemacht wird und pro Monat acht bis zwölf Mal gemacht wird. Als Prävention, sagt Studer. Er ist bei der Kapo Fachverantwortlicher der Sondergruppe Schifffahrt, also quasi der Chef der Wasserpolizei. Und die braucht es. So wie diesem Mann geht es nämlich praktisch jedem, der auf der Aare unterwegs ist.
Verstösse gibt es fast immer
«Wenn ich zehn Schlauchboote kontrolliere, finde ich bei jedem etwas, das beanstandet werden muss», sagt Studer auf der Tour. Viele Leute glauben immer noch, dass die Aare ein rechtsfreier Raum ist. «Es ist ein Stück Freiheit, sich auf der Aare treiben zu lassen», das versteht auch Studer.
Die Aarebenützer an die Regeln erinnern, ermahnen und nötigenfalls anzeigen – das ist der eine Teil der Polizeiarbeit auf dem Fluss. Bei der anderen wichtigen Aufgabe trifft die Polizei aber kaum auf Personen, sondern deren Hinterlassenschaften.
Polizisten werden zu Fischern
Ruedi Christ ist ebenfalls Polizist und ausserdem Fachverantwortlicher des Bereichs Tier und Umweltschutz. Auch er ist bei der heutigen Tour mit dabei. Zwei Stunden sind wir unterwegs, vier Mal holt Christ ein Fangnetz hervor und fischt Plastikflaschen und andere Dinge aus dem Fluss.
«Es ist frustrierend zu sehen, wie viel die Menschen wegwerfen», sagt der Polizist. Er ist nicht zufrieden, wie die Menschen mit dem Fluss umgehen. Und nicht nur Abfall ist in der Aare gut sichtbar, am Aareufer sieht es oft nicht besser aus.
Saubere Brätlistellen sind selten
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Auf einem kurzen Spaziergang schauen wir drei Brätlistellen genauer an. Keine davon sieht so aus, wie sie sollte. Die erste Stelle ist schon vom Boot aus gut sichtbar und führt uns überhaupt erst auf die Idee, an Land zu gehen: Neben leeren Zigarettenschachteln und Pappbechern liegen noch Überbleibsel des Nationalfeiertags vom 1. August herum. Böller und deren Verpackung wurden einfach liegen gelassen.
Die zweite Brätlistelle fällt dem Laien gar nicht auf. In einer Hecke befindet sich eine nicht ganz so dichte Stelle, «und ein kleiner Trampelpfad», sagt Christ und verschwindet kurz darauf im Dickicht. Kurz darauf ruft er die Journalisten, die auf der Tour dabei sind, zu sich.
Suche nach Schuldigen ist schwierig
Unzählige Bierflaschen und -dosen liegen herum. Das lauschige Plätzchen im Schatten sieht nicht mehr ganz so einladend aus. «Wenn wir so etwas antreffen, suchen wir zuerst nach möglichen Hinweisen auf die Verursacher», erklärt Christ.
Je nachdem gibt es dann eine Anzeige gegen eine bestimmte Person oder gegen unbekannt. Ums Aufräumen kümmern sich später Gemeindemitarbeiter, beispielsweise vom Werkhof.
Brätlistelle Nr. 3 ist ordentlich, aber...
Die dritte Brätlistelle sieht weniger schlimm aus, als die beiden anderen. Müll liegt keiner herum. Dieser wurde in einem Plastiksack gesammelt, der an einem Gebüsch aufgehängt wurde. Hinzu kommt ein Liegestuhl, der aus Paletten hergestellt wurde. Dieser wird offenbar schon länger benutzt und dürfte wohl noch länger benutzt werden.
Alles sieht eigentlich recht ordentlich aus. «Hier kommen wahrscheinlich immer wieder die gleichen Leute hin, räumen auf und halten den Platz sauber», vermutet Christ. Dafür gibt es ein Lob von Seiten des Polizisten. Was gibt es also zu beanstanden?
Trotzdem ein kleines Lob
«Den Abfallsack sollte man halt nicht liegen lassen, sondern auch mitnehmen.» Und der Liegestuhl? «Der ist – wenn man’s genau anschaut – ebenfalls Müll und darf nicht hier gelassen werden.»
Wenn Gemeindearbeiter ihn finden, werden sie ihn entsorgen. Aber Christ lässt auch durchblicken: Hier herrscht mehr Ordnung als an vielen anderen Brätlistellen. Ein kleiner Lichtblick in Sachen Kontrollrundgang am heutigen Tag.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)