Die Natur rund um den Klingnauer Stausee soll in den nächsten Jahren mit diversen Massnahmen aufgewertet werden, schreibt der Kanton Aargau in einer Mitteilung. Die Aufwertung ist eine Bedingung für die Erteilung der neuen Konzession für das Wasserkraftwerks Klingnau.
Massnahmen für die Aufwertung rund um den Klingnauer Stausee
1 | Ufergestaltung Ifang: Gestaltung eines neuen Nebenarms der Aare |
2 | Beobachtungsplattformen: Bau von drei neuen Beobach-tungsbuchten am linken Seeufer |
3/4 | Einrichten einer Nistwand für Uferschwalben (3); Flussseeschwalben-Bruthilfen (4) |
5/6 | Vitalisierung des linken und des rechten Sickergrabens sowie des untersten Abschnitts des Binnenkanals: Verbesserung der Längsvernetzung (Wiederherstellung der Durchgängigkeit für die Fischwanderung) und Aufwertung des Lebensraums |
7 | Vitalisierung des Leuggernbachs: Neugestaltung des Mündungsbereichs zur Verbesserung der Längsvernet-zung und Aufwertung des Lebensraums |
8 | Neue Watfläche im Stausee auf einer Fläche von rund 80 x 100 Meter |
9 | Uferstrukturierung Giriz: Abschnittweise Entfernung von harten Uferverbauungen, Schaffung von Buchten und Blocksteinbuhnen, Aufwertung des Lebensraums |
Die Pläne für die Massnahmen werden zwischen dem 4. Dezember und dem 16. Januar 2018 in den betroffenen Gemeinden Koblenz, Klingnau, Döttingen, Böttstein und Leuggern öffentlich aufgelegt.
Der vor 75 Jahren entstandene Klingnauer Stausee ist ein Naturschutzparadies von internationaler Bedeutung. Ornithologen konnten dort bisher über 310 Vogelarten nachweisen.
Erneuerung der Konzession
Seit Anfang 2015 wird das Kraftwerk vom Konsortium Aarekraftwerk Klingnau AG (AKA) betrieben. Daran beteiligt sind die Axpo Power AG mit 60 Prozent und die AEW Energie AG mit 40 Prozent.
Die AKA reichte Ende Juni 2017 das Konzessionsgesuch für die Wasserkraftnutzung bis 2075 ein. Die Neukonzessionierung ist unter anderem an die Umsetzung von ökologischen Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen gebunden, die Teil des Konzessionsgesuchs sind.
An der Kraftwerksanlage selber sind, mit Ausnahme der vollständigen Sanierung der Fischaufstiegsanlagen, vorerst keine baulichen Massnahmen vorgesehen. Die Stromproduktion wird im bisherigen Umfang weiterbetrieben.