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Aargau Solothurn Badener Hochbrücke: Stangen sollen Lebensmüde vom Sprung abhalten

Die Stadt Baden und der Kanton Aargau investieren in die Suizidprävention. Sie sichern die Hochbrücke zwischen Wettingen und Baden - jedoch lediglich optisch.

Suizide im Aargau

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Im Kanton Aargau wurden im letzten Jahr 132 Selbstmorde begangen. Der Grossteil, nämlich 46, geht gemäss Angaben der Kantonspolizei auf das Konto einer Sterbehilfeorganisation. In 22 anderen Fällen liessen sich Personen überfahren. In 21 Fällen erhängten sich die Personen, 15 erschossen sich und 6 stürzten sich in die Tiefe.

An der Hochbrücke in Baden, die über die Limmat führt, wird eine optische Geländesicherung zur Suizidprävention installiert. Die schräg montierten Stangen entlang der Brücke sollen Lebensmüde davon abhalten, spontan vom 28 Meter hohen Bauwerk zu springen.

Die Hochbrücke, die Baden und Wettingen verbindet, gilt im Kanton Aargau als so genannter Hotspot für suizidgefährdete Menschen. In den vergangenen zwei Jahren sprang zwar kein Mensch von der Brücke in den Tod. In den zehn Jahren zuvor kam es aber jedes Jahr zu einem Suizid.

Die Stangen nehmen der Brücke die Sogwirkung.
Autor: Urs Hepp Chefarzt bei den Psychiatrischen Diensten Aargau

Die meisten Suizide würden impulsiv geschehen, ohne lange Vorbereitung, sagte Urs Hepp, Chefarzt bei den Psychiatrischen Diensten Aargau. Erfahrungen zeigten, dass ein erschwerter Zugang zu Suizidmethoden nachhaltig wirke. Suizide könnten verhindert werden. Die Stangen seien zwar keine unüberwindbaren Barrieren, würden aber präventiv wirken.

Finanzierung

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Die Kosten für die Sicherung der Badener Hochbrücke betragen 240'000 Franken. Die Stadt Baden bezahlt davon 60 Prozent und der Kanton Aargau 40 Prozent, hiess es an der Medienkonferenz.

Hepp wies darauf hin, dass bei den Fenstern des Kantonsspitals Baden bereits waagrechte Metallstangen installiert worden seien. Seither habe sich kein Patient mehr aus dem Fenster gestürzt. Innerhalb von zehn Jahren hatten sich zuvor insgesamt zehn Personen mit einem Sprung das Leben genommen.

Die Sicherung der Brücke ist ein grosser Fortschritt.
Autor: Geri Müller Stadtammann Baden

Der Badener Stadtammann Geri Müller sagte zur Sicherung bei der Hochbrücke, man sehe sich zusammen mit dem Kanton in der Pflicht, eine Massnahme an der im Kanton höchsten Brücke zu treffen. Die Stadt habe die Situation mit Fachleuten intensiv studiert.

Die Vorkehrungen an der Hochbrücke stellten einen grossen Fortschritt dar, wenn man die Erfahrungen anderer Brückensanierungen wie in der Stadt Bern in Betracht ziehe, hielt Müller fest. Der Umgang mit der Tatsache, dass ein Mensch seinem Leben ein Ende setzen wolle, sei jedoch widersprüchlich und hochsensibel.

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