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Romeo und Julia mit Bezug zu Grenchen und Feminismus
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 28.06.2019. Bild: ZVG / Freilichtspiele Grenchen
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Freilichtspiele Grenchen «Ich habe Romeo und Julia frech umgesetzt»

Seit zwei Wochen wird in Grenchen die Liebesgeschichte der Literatur überhaupt aufgeführt: Romeo und Julia. Das Freilichttheater Grenchen zeigt eine Grenchner Version von «Romeo und Julia auf dem Dorfe» nach Gottfried Keller.

Iris Minder ist Regisseurin des Freilichttheaters. In den letzten Jahren hat sie die Theaterstücke für die Freilichtspiele jeweils selbst geschrieben, heuer greift sie nun auf den Literaturklassiker zurück.

SRF News: Warum haben Sie in diesem Jahr entschieden kein eigenes Stück zu schreiben und «Romeo und Julia auf dem Dorfe» aufzuführen?

Iris Minder: Die Vorlage von Gottfried Keller ist eine Novelle. Ich habe also nicht einfach ein Theaterstück übernommen, sondern aus der Novelle meine eigene Version geschrieben von Romeo und Julia. Und meine Version ist wirklich anders als man sie erwartet.

Bis jetzt hatten Ihre Aufführungen immer einen starken Bezug zu Grenchen. Haben Sie Romeo und Julia auch nach Grenchen geholt?

Einmal wird erwähnt, dass die Geschichte im kleinen Dorf Grenchen stattfindet. Mehr aber eigentlich nicht. Ich habe früher immer historische Themen aus Grenchen in Szene gesetzt. Dabei war es häufig so, dass zu Beginn jeweils nicht so viele Leute unsere Aufführungen besuchten, weil sie nicht wussten, was überhaupt aufgeführt wird. Jetzt haben wir gedacht, wir könnten mal einen Stoff thematisieren, den die Leute kennen und mal schauen, wie sie darauf reagieren.

Theaterkulisse
Legende: Blick auf die Szenerie von Romeo und Julia an den Freilichtspielen Grenchen. ZVG / Freilichtspiel Grenchen

Romeo und Julia löst bei allen etwas aus, es ist eine Geschichte, die man kennt. Stehen Sie als Regisseurin unter Druck, wenn man sich einer der grössten Geschichte der Weltliteratur annimmt?

Nein, ich bin da einfach reingesprungen und habe meine Version daraus gemacht und dazu stehe ich. Ich habe Freude mit dem Stoff umzugehen. Natürlich ging ich mit einem gewissen Respekt an diese ganz grosse Liebesgeschichte. Am Ende habe ich einfach meine Version gemacht und das frech umgesetzt.

In Ihrer Version gibt es auch Bezüge zu Feminismus und Frauenrechten. Ist es heikel, wenn man in ein Stück für die Freilichtspiele Grenchen noch aktuelle politische Diskussionen einflechtet?

Das spannende ist, dass ich gerade im Bezug auf die Frauenrechte gar nicht politisch sein wollte. Das hat sich im Laufe der Arbeit so ergeben. Danach war ich selbst erstaunt, dass es so vorkommt und dass es die Besucher so sehen. Das finde ich sehr spannend, aber es war nicht meine Absicht. Ich stelle die Diskussion ja ausserdem mit einem Augenzwinkern dar.

(Das Gespräch führte Stefan Brand)

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