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Herbert Bolliger tritt ab Migros-Chef: «Jeder soll einkaufen, wo er will»

Nach 12,5 Jahren gibt der Wettinger Herbert Bolliger die Leitung des Detailhandelkonzerns ab.

Seit 33 Jahren arbeitet Herbert Bolliger für die Migros. Seit 12,5 Jahren ist er Chef des Detailhandelskonzerns. «Ich war immer in der orangen Welt», sagt Herbert Bolliger im Interview mit Radio SRF. Deshalb ist für ihn auch klar, dass er in der Migros-Filiale an seinem Wohnort Wettingen einkauft.

Ich habe oranges Blut nach über 33 Jahren in der Migros.

Dem Trend zum Einkaufen im Internet folgt Herbert Bolliger nicht. «Ich gehe gerne in den Laden», so Bolliger. Er probiere auch gerne neue Produkte aus. Das könne er besser im Laden als im Internet – im Laden in der Schweiz.

Mit Einkaufstourismus hat der Migros-Chef Mühe. Er könne vor allem jene Personen nicht verstehen, welche nach dem Einkauf im Ausland auch noch die Mehrwertsteuer in Deutschland zurückfordern. «Am Schluss zahlen die Kunden, welche in der Schweiz einkaufen, die ganze Mehrwertsteuer in der Schweiz, welche es für die AHV braucht.»

Jeder soll die Mehrwertsteuer abliefern. Ob hier oder in Deutschland ist mir egal.

Wer keine Mehrwertsteuer bezahlt, in der Schweiz oder Deutschland, sei nicht solidarisch. Schliesslich brauche es diese Konsumsteuer für die Altersvorsorge, ist Herbert Bolliger überzeugt.

Der Migros-Chef regt sich auch über Personen auf, die in Deutschland einkaufen und in der Schweit zum Beispiel PET-Flaschen entsorgen. «Wenn ich in Wettingen in den Container schaue, sehe ich viele Plastikflaschen aus Deutschland, die bei uns entsorgt werden», ärgert sich Bolliger.

Gross, grösser, Migros

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Unter Herbert Bolliger ist die Migros massiv gewachsen. Während seiner Zeit als Chef hat der orange Riese zum Beispiel Denner und Digitec (Galaxus) übernommen. Inzwischen beschäftigt der Migros-Konzern rund 100'000 Mitarbeitende.

Deshalb seine rhetorische Frage: «Wer zahlt das Recycling der Ware, die in die Schweiz reinkommt? Das sind am Schluss auch wieder die Schweizer Konsumenten». Jeder soll einkaufen, wo er will, so Bolliger. Man müsse aber dafür sorgen, dass alle gleich lange Spiesse haben.

Auf den Einwand, dass die Migros selbst einer der grössten Einkaufstouristen der Schweiz ist, entgegnet Bolliger, dass es nicht anders gehe. «Wir sind in der Schweiz weit davon weg Selbstversorger zu sein».

Aktiver Pensionär

Es sind die pointierten Aussagen, mit welchen der Migros-Chef in der Vergangenheit immer wieder von sich Reden machte. In Zukunft dürfte es ein wenig ruhiger werden um Herbert Bolliger. Ende Jahr lässt er sich pensionieren.

Trotzdem wolle er aktiv bleiben. «Ich mache mir einen guten Mix aus mehr Freizeit aber auch dem Engagement in Verwaltungsräten». Einfach mit anderen Rentnern täglich im Migros-Restaurant einen Kaffee trinken, ist nicht die Sache von Herbert Bolliger. Ganz ruhig wird es deshalb für den Noch-Migros-Chef auch nach der Pensionierung nicht.

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