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Swissmetal steht vor dem Konkurs, ein Schweizer Investor möchte die Kupfer-Fabriken aber retten.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 12.05.2019. Bild: Keystone
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Investor will übernehmen Ist Swissmetal in Dornach und Reconvilier noch zu retten?

  • Die Firma Swissmetal mit ihren 160 Arbeitsplätzen in Reconvilier (BE) und Dornach (SO) droht in Konkurs zu gehen.
  • Die Auftragsbücher sind zwar voll, der Firma fehlt es aber an Geld, um Rohmaterialien zu kaufen.
  • Ein Schweizer Investor möchte die Firma übernehmen. Er will neun Millionen Franken bezahlen.
  • Das Problem: Eine chinesische Bank blockiert das Geschäft. Sie verlangt 15 Millionen für die Firma.

André Rezzonico ist ein Unternehmer aus dem Kanton Wallis. Er nutzt die Kupfer-Produkte der Traditionsfirma und schwärmt von ihnen. «Die ganze Luftfahrt-Branche will nur Kupferlegierungen von Swissmetal», erklärt Rezzonico. Kunden wie Boeing sorgen dafür, dass Swissmetal eigentlich ausreichend Aufträge und Arbeit hat.

Mann mit Brille.
Legende: Der Westschweizer Unternehmer André Rezzonico erläuterte am Freitag seine Pläne für Swissmetal Baoshida. Keystone

Chinesen wollen Geld zurück

Trotzdem steht die Firma vor dem Konkurs. Die Nachlassstundung läuft am 22. Mai aus. Bis dahin braucht es eine Lösung. Rezzonico möchte das Unternehmen für neun Millionen Franken kaufen. Doch damit ist das Problem eben nicht gelöst.

Denn die chinesische Staatsbank CDB will Geld. Sie fordert 15 Millionen Franken für Swissmetal Baoshida. Der chinesische Investor, der die Fabriken vor sechs Jahren übernommen hatte und damals als Retter der Kupferwerke gefeiert worden war, hatte sich bei dieser Bank verschuldet.

Logo Baoshida Swissmetal.
Legende: Die vermeintlichen Retter aus China sind inzwischen das grosse Problem der Firma Swissmetal Baoshida. Keystone

Inzwischen wird gegen den ehemaligen Geschäftsführer ermittelt wegen ungetreuer Geschäftsführung. Das Geld sei verschwunden, die Firma an die Bank verpfändet, deshalb stehe ihr das Geld zu, so argumentiert die chinesische Bank.

Chinesische Botschaft soll vermitteln

«Die Bank hat das Geld geliehen, die Bank hat das Geld verloren», sagt hingegen Unternehmer Rezzonico. Er fordert den chinesischen Botschafter auf, «die Bank zur Vernunft zu bringen». 15 Millionen bezahle er nicht für Swissmetal.

Der Ausgang dieses Streits ist offen. Klar ist nur: Die Zeit drängt. Denn bis am 22. Mai muss eine Lösung auf den Tisch, sonst geht die Firma in den Konkurs. Klar ist allerdings auch: Für den Standort Dornach ist früher oder später sowieso Schluss.

Standort Dornach steht vor dem Aus

Unternehmer André Rezzonico will zwar alle 160 Angestellte übernehmen, er möchte die Produktion aber künftig auf den Standort Reconvilier im Berner Jura konzentrieren. In Dornach laufe der Mietvertrag für das Fabrikgebäude noch bis 2024, dann müsse man das Gelände verlassen, erklärt Rezzonico gegenüber SRF.

In Dornach fehle aber sowieso der Platz für einen weiteren Ausbau, in Reconvilier hingegen hätte Swissmetal noch Möglichkeiten für Wachstum. Swissmetal könnte also - nach einer Einigung mit der chinesischen Staatsbank - vor dem Untergang gerettet werden. Der Standort Dornach aber wird in den nächsten Jahren verschwinden.

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