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Müllmänner in Zeiten von Corona - auf Abfall-Tour in Spreitenbach
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 23.04.2020. Bild: SRF
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Müllmänner in Corona-Zeit «Viren hat es immer im Abfallsack»

Mit seinen zwei Teamkollegen sammelt Jacky Ukic in der Gemeinde Spreitenbach den Abfall ein - zwei Mal pro Woche. Die Müllmänner kennen langsam die Orte, an denen man die Abfallsäcke zusammensuchen muss.

Der Arbeitstag zweier Müllmänner beginnt. Einer steht schon auf der Plattform der Kehrichtabfuhr und der andere springt drauf
Legende: SRF, Adam Fehr

Wegen der Corona-Pandemie tragen die Müllmänner Masken und Handschuhe. Der Grund: Die Kehrichtsäcke können neben normalem Abfall auch Nastücher, verunreinigte Masken oder Handschuhe enthalten - für die Müllmänner besteht dadurch eine Gefahr sich mit dem Coronavirus anzustecken. Deshalb ist das Tragen von Masken und Handschuhen Pflicht.

Ein Mann schaut wie der Abfall aus dem Container in die Kehrichtabfuhr verladen wird.
Legende: SRF, Adam Fehr

Jacky Ukic und seine Kollegen haben keine Angst vor der neuen Bedrohung bei ihrer Arbeit. Abfallsäcke seien sowieso immer potenzielle Virenschleudern. Wegen der Corona-Pandemie gilt aber auch für die Mitarbeiter der Kehricht-Entsorgung in Spreitenbach das social Distancing. Jacky Ukic ist in der Fahrerkabine deshalb nur noch allein unterwegs. Seine Teamkollegen stehen hinten auf der Plattform des Kehrichtwagens.

Zwei Müllmänner stehen auf der Plattform der Kehrichtabfuhr
Legende: SRF, Adam Fehr

Die Müllmänner lassen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Immer mal wieder die Hände desinfizieren, sie öfter waschen und nicht mehr so nahe zusammenstehen - wenn möglich. Sonst sei aber alles wie gehabt, betonen die Müllmänner. Auch die Menge des Abfalls habe in den vergangenen Wochen nicht merklich zugenommen, auch wenn wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen zu Hause sind.

Sackgebühren in Spreitenbach - eine Bilanz

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Als letzte Gemeinde im Aargau hat Spreitenbach vor einem halben Jahr von der Jahrespauschale auf Sackgebühren umgestellt. Dies hatte positive, aber auch negative Folgen, sagt Viktor Ott, Bereichsleiter Tiefbau und Entsorgung der Gemeinde Spreitenbach, im Interview mit SRF.

SRF NEWS: Warum hat man überhaupt von der Jahrespauschale auf die Gebührensäcke gewechselt?

Viktor Ott: Wir hatten keine andere Wahl. Vom Gesetz her mussten wir diesen Wechsel vollziehen. Der grosse Vorteil mit den Gebührensäcken ist aber, dass die Leute den Abfall besser trennen. Früher landete viel Glas, Karton, Aluminium und Büchsen im Kehricht, heute nicht mehr.

Das heisst, es gibt weniger Abfall?

Ja, im Moment sind wir auf zwei Drittel der Abfallmenge im Vergleich zu früher – statt 300 Tonnen pro Monat haben wir heute rund 200 Tonnen.

Gab es auch negative Auswirkungen mit dem Wechsel zu Sackgebühren?

Es gibt mehr Fremdentsorgung, also dass Leute etwas illegal deponieren, zum Beispiel bei den Wertstoffsammelstellen und den öffentlichen Mülleimern. In Spreitenbach gab es dies bisher nicht, man zahlte die Pauschale und warf allen Abfall in den Sack. Wir haben nun das gleiche Problem, das andere grosse Gemeinden wie Baden, Wettingen oder Brugg auch haben.

Kommt es auch vor, dass Leute ihren Abfall weiterhin in falschen Säcken entsorgen?

Natürlich, wir mussten auch schon viele Abfallsäcke öffnen, um Hinweise zu bekommen. Es gab auch schon viele Anzeigen, die entsprechenden Leute wurden gebüsst. In der Regel gibt es dafür eine Busse von 400 Franken, plus Entsorgungskosten und eine Entschädigung für den Zeitaufwand.

Das Gespräch führte Adam Fehr.

Regionaljournal Aargau Solothurn 17:30 Uhr;

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