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Prozessauftakt: Der Solothurner Richter-Beisser vor Obergericht
Aus Tagesschau vom 05.08.2019.
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Richter-Beisser Solothurner Behördenschreck provoziert wieder und droht

Zum Prozessauftakt vor dem Obergericht kam der 56-Jährige absichtlich zu spät. Und mit Dolch.

Der 56-Jährige, der von den Medien als «Solothurner Behördenschreck» und «Richter-Beisser» bezeichnet wird, muss sich seit Montagmorgen vor dem Obergericht verantworten. Zuerst kam er absichtlich zu spät. Und das war nicht die einzige Provokation.

Körperverletzung, Gewalt gegen Behörden, Drohung, Beschimpfung, sexuelle Belästigung, Hausfriedensbruch und noch einiges mehr: Die Liste der Anklagepunkte ist lang. 2016 hatte er einen Richter in die Hand gebissen, einen Gerichtsschreiber ins Gesicht geschlagen und einer Staatsanwältin unanständige Mails geschrieben.

Im Gericht ungehalten...

2018 verurteilte ihn das Amtsgericht zu 34 Monaten Gefängnis. Zur Urteilsverkündigung kam er damals mit einer Pistole aus Schokolade. Und auch am Montag, als der Prozess vor dem Obergericht begann, liess er wieder keine Gelegenheit aus, seinem Namen als Behördenschreck gerecht zu werden.

Zeichnung eines Mannes, an einem Pult sitzend
Legende: SRF/Erika Bardakci-Egli

Ins Gericht kam er nicht nur absichtlich zu spät, sondern auch mit einem Dolch mit 30 Zentimeter langer Klinge. Die Polizei nahm ihm den Dolch ab. Laut schweizerischem Waffenrecht dürfe er einen solchen Dolch auf sich tragen, wehrte er sich. Es handle sich um ein Schmuckstück, ein Accessoire. Man schränke seine Freiheit ein, wenn man ihm dieses Schmuckstück wegnehme.

Den Prozess kritisierte er als Schauprozess, er habe zu wenig Zeit erhalten, die Akten zu studieren. Auf die Entgegnung des Gerichts, er habe genügend Zeit gehabt, wurde er ungehalten und drohte. Er hätte Lust, die Oberrichterin zu «wuusche», also sie am Kopf zu packen und die Frisur durcheinander zu bringen.

...auf dem Hof entspannt

Auf Anordnung der Behörden lebt der 56-Jährige derzeit auf einem Hof mit Tieren im Berner Jura. Auf dem Hof sei er angenehm und entspannt, sagte seine Betreuer-Familie vor zwei Wochen aus und zeichnete damit ein ganz anderes Bild, als der Behördenschreck am Montag vor Obergericht abgab.

Das Obergericht wird sein Urteil am 20. August bekannt geben. Das Gerichtsgebäude wurde übrigens nach der Beiss-Attacke von 2016 umgebaut. Seither ist es nicht mehr möglich, das Gebäude einfach so zu betreten. Es gibt eine Eingangskontrolle.

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