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Zwei Tuberkulosefälle an Aargauer Schulen
Aus Schweiz aktuell vom 06.09.2019.
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Tuberkulose im Aargau «Kein Grund zur Panik»

Die zwei Fälle von Tuberkulose-Erkrankungen an Aargauer Schulen sorgen für grosse Verunsicherung in der Bevölkerung. Dabei ist die Lungenkrankheit in der Schweiz keine Seltenheit, wie die stellvertretende Kantonsärztin Silvia Dehler erklärt. Sie versteht zwar die Sorgen, sieht jedoch keinen Grund zur Panik.

Silvia Dehler

Silvia Dehler

Stv. Kantonsärztin Aargau

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Die stellvertretende Kantonsärztin studierte Medizin in Würzburg, Deutschland, und der Schweiz. Seit 2010 ist sie Fachärztin für Prävention und Gesundheitswesen.

SRF News: In den letzten Tagen wurde von zwei Fällen, vielleicht sogar von drei, in den Medien berichtet. Wie schätzen Sie diese Lage als Kantonsärztin ein?

Silvia Dehler: Tuberkulose ist eine Erkrankung, die nicht ausgerottet ist. Sie kommt immer wieder vor – auch im Kanton Aargau.

Es gehört fast zum Alltag dazu, dass Tuberkulose immer noch auftaucht bei uns in der Schweiz.

Schweizweit haben wir 400 bis 500 Fälle. Die genannten Fälle in den Medien sind für uns nichts Ungewöhnliches. Es gehört fast zum Alltag dazu, dass Tuberkulose immer noch auftaucht bei uns in der Schweiz.

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«Die in den Medien publik gewordenen Fälle sind für uns nichts Aussergewöhnliches.»
Aus News-Clip vom 06.09.2019.
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Wieso lösen diese Fälle dann sofort so eine Verunsicherung aus?

Vielleicht durch mangelndes Wissen oder durch die Angst, wie leicht man sich anstecken könnte. Aber Tuberkulose ist längst nicht so ansteckend wie andere Infektionskrankheiten. Es braucht einen sehr engen Kontakt, beispielsweise wie unter Familienmitgliedern oder im ganz engen Freundes- oder Bekanntenkreis. Also nicht zu vergleichen mit Masern oder der Grippe.

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«Für Panik gibt es überhaupt keinen Grund.»
Aus News-Clip vom 06.09.2019.
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Die Fälle im Kanton Aargau liegen schon Wochen zurück und Wochen auseinander. Haben diese beiden Fälle etwas miteinander zu tun?

Wie gesagt, Tuberkulose kommt bei uns immer mal wieder vor, und es werden die entsprechenden Abklärungen gemacht. Die beiden Fälle liegen sowohl räumlich auseinander, als auch zeitlich. Dass sie wirklich miteinander zu tun haben, bezweifle ich. Sobald von einem Arzt die Diagnose Tuberkulose gestellt wird, wird das dem Kantonsarzt gemeldet und zeitgleich – oder fast noch vorher – der Lungenliga, so dass man sehr rasch die entsprechenden Massnahmen ergreifen kann.

Umgebungsuntersuchung durch die Lungenliga

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Stellt ein Arzt oder eine Ärztin die Diagnose Tuberkulose, muss dies umgehend dem kantonsärztlichen Dienst gemeldet werden. Denn Tuberkulose ist in der Schweiz eine meldepflichtige Infektionskrankheit.

Sobald die Meldung eingegangen ist, wird vom Kantonsarzt dann die Lungenliga verständigt. Sie hat die Aufgabe eine Umgebungsuntersuchung durchzuführen. Soll heissen: Personen, die im engen Kontakt mit der infizierten Person gestanden sind, werden durch Befragung ausfindig gemacht. Sie können dann getestet werden, um so eine weitere Ausbreitung der Krankheit möglichst zu verhindern.

Wir müssen uns also keine Sorgen machen im Aargau?

Ich glaube nicht, dass man sich Sorgen machen muss. Ich verstehe jedoch die Verunsicherung, denn Tuberkulose ist eine ernstzunehmende Erkrankung.

In unserem Gesundheitssystem ist die Behandlung möglich und auch die frühzeitige Diagnostik. Für Panik gibt es überhaupt keinen Grund.

Und auch die Ungewissheit ist belastend, weil man mit den Tests einige Wochen warten muss, bis es überhaupt möglich ist, eine Ansteckung nachzuweisen. Aber in unserem Gesundheitssystem ist die Behandlung möglich – und auch die frühzeitige Diagnostik. Für Panik gibt es überhaupt keinen Grund.

Das Gespräch führte Natascha Schwyn.

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