- An einer Schule in Suhr ist ein Mädchen an der Lungentuberkulose erkrankt.
- Auch an der Realschule in Oberkulm musste ein Schüler wegen Tuberkulose behandelt werden.
- Einen weiteren Fall an einer Berufsschule in Brugg, über den «20 Minuten» berichtete, konnten die Behörden bisher nicht bestätigen.
Denise Widmer, die Gesamtschulleiterin von Suhr, bestätigt auf Anfrage von SRF Berichte von Online-Medien. Demnach ist in der Aargauer Gemeinde eine Schülerin an Tuberkulose erkrankt. Das Kind befindet sich seit drei Wochen im Spital, es hat sich möglicherweise in den Sommerferien angesteckt.
Mitte September zum Bluttest
In einem Schreiben an die Eltern der 1350 Schülerinnen und Schüler informierte die Schulleitung über die Erkrankung des Mädchens aus einer vierten Primarschulklasse und über einen Bluttest, der in sieben Wochen durchgeführt werden soll. Zum Bluttest müssen 28 Kinder und Erwachsene. Sie haben während der letzten zwei Monate mehr als acht Stunden mit dem erkrankten Kind in einem Raum verbracht.
Der Bluttest findet für die unter 12-jährigen Kinder am 16. September statt, für die anderen am 24. Oktober. Weil die Ansteckungszeit bis zu acht Wochen betrage, ergebe ein früherer Test keinen Sinn, wehrt sich Gesamtschulleiterin Widmer gegen Vorwürfe der Eltern. Man stehe in Kontakt mit der Lungenliga Aargau und den Kantonsbehörden.
In den Sommerferien erkrankt
Auch in Oberkulm gab es eine Tuberkulose-Erkrankung, wie Alois Zwyssig, Gesamtschulleiter Mittleres Wynental, eine Onlinemeldung des «Blicks» auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.
Während den Sommerferien sei bei einem Mitschüler der letztjährigen ersten Realschule eine Tuberkulose-Erkrankung festgestellt worden. Die Person wurde behandelt. Die Schüler und Eltern der betroffenen Klasse wurden bereits Ende August informiert. Kommende Woche müssen die Mitschüler und Lehrkräfte zu einem Bluttest.
Laut «20 Minuten» soll sich schliesslich ein Schüler der Brugger Berufsfachschule Gesundheit und Soziales mit der Krankheit angesteckt haben. Ein entsprechendes Schreiben soll dem Online-Medium vorliegen. Eine Bestätigung durch die Behörden liegt aber nicht vor.
550 Fälle pro Jahr
Die Tuberkulose ist eine durch hustende Erkrankte über die Raumluft übertragbare Krankheit. In der Schweiz gibt es pro Jahr rund 550 Erkrankungen.
Gemäss des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) kommt die Mehrzahl der Erkrankungen in der Schweiz bei Personen aus Ländern vor, in denen die Tuberkulose noch verbreitet ist (insbesondere Afrika und Asien). Bei Einheimischen sind zur Hälfte Personen im Pensionsalter betroffen, die sich noch als Kinder angesteckt hatten.
So informiert der Bund
Die Übertragung erfolgt, indem eine an Lungentuberkulose erkrankte Person bakterienhaltige Tröpfchen aushustet, die dann in der Raumluft schweben und von anderen eingeatmet werden. Für eine Ansteckung ist gemäss BAG meist ein Aufenthalt im gleichen Raum über Stunden erforderlich.
Mit Antibiotika behandelbar
Eine Ansteckung ist erst nach zwei Monaten nachweisbar. Nur fünf bis zehn Prozent der Personen mit einer frischen Ansteckung erkranken später einmal, am ehesten innert zwei Jahren.
Typische Symptome sind Husten, oft mit Auswurf, Fieber und Gewichtsabnahme. Die Tuberkulose ist mit speziellen Antibiotika über Monate meist gut behandelbar. Ohne Behandlung verläuft sie, nach einer meist längeren Erkrankung, oft tödlich.