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Tierquälerei «Wir nehmen Hinweise sehr ernst»: Was der Veterinärdienst tut

Das Bezirksgericht Kulm hat einen Bauern zu Busse und Geldstrafe verurteilt, weil er seine Tiere vernachlässigt hat. Bei einer Kontrolle wurden grausige Bilder entdeckt, einige Tiere mussten notgeschlachtet werden. Der kantonale Veterinärdienst erlebt selten solche Fälle.

Gut 600 Kontrollen gab es auf Aargauer Bauernhöfen im letzten Jahr. So steht es im Jahresbericht des Amts für Verbraucherschutz, zu dem auch der Veterinärdienst gehört. Bei rund 30 Prozent der Kontrollen gab es Beanstandungen, wie im Jahresbericht weiter steht. Ein Drittel aller Bauern halten sich also nicht an die Regeln?

Vorsicht Hobby-Bauern

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Man stelle fest, dass es tendenziell mehr Fälle bei Hobby-Tierhaltern gebe, die ihre Nutztiere nicht richtig halten, erklärt Barbara Thür. Professionelle landwirtschaftliche Betriebe seien in der Regel kein Problem.

«Bei vielen Fällen findet man kleinere Sachen, die vom Bauern sofort behoben werden können und wo es dann nicht einmal Nachkontrollen braucht», sagt die stellvertretende Kantonstierärztin Barbara Thür. Beispiele: Bei einer Kuh fehlt die Markierung im Ohr, ein Elektrogerät ist nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.

Strenge Kontrollen...

«Wirklich gravierende Beanstandungen oder schlimme Verstösse im Nutztierbereich haben wir vielleicht ein- bis dreimal pro Jahr», so Thür weiter. Dabei werde durchaus intensiv kontrolliert: Jeder Bauernhof mindestens alle vier Jahre, so verlangen es die Bundesvorgaben. «Wenn es Probleme gibt, dann gibt es Nach- und Zwischenkontrollen. Dann kontrollieren wir in engeren Abständen.»

Im Fall des vor dem Kulmer Bezirksgerichts verhandelten Bauernhofes kamen die Kontrolleure bereits acht Tage nach ihrer ersten Kontrolle wieder und stellten dann die gravierenden Mängel fest. In den letzten zwölf Monaten wurde der Hof laut Veterinärdienst sieben Mal kontrolliert.

... unter Druck

Der Veterinärdienst stützt sich bei seinen Kontrollen auch auf Hinweise von Dritten. Man erfahre viel auf diesem Weg, erklärt Barbara Thür: «Sei es von Spaziergängern, von Nachbarn, von Tierärzten, von der Polizei oder von einem Schlachthof, der Veränderungen bei den Tieren festgestellt hat.» Auch diesen Hinweisen werde nachgegangen, versichert Thür.

Allerdings: Das zuständige Amt steht – wie andere Verwaltungseinheiten auch – unter Spardruck. Kürzlich beklagte sich die Amtsleiterin darüber, dass man im Lebensmittelbereich nicht mehr ausreichend kontrollieren könne, die Vorgaben des Bundes nicht mehr erfüllen könne.

Der Fall des überforderten Bauern im Wynental zeigt, dass ein gewisser Kontrolldruck durchaus nützt: Diese Kontrollen können Vernachlässigung von Tieren vorbeugen oder sie zumindest aufdecken.

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