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Behält Frankreich sein Spitalpersonal bei sich?
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 17.03.2020.
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Grenzregion Basel Grosse Sorgen bei den Spitälern

Elsässerinnen sind in unserm Gesundheitswesen unverzichtbar. Frankreich könnte sie für sich rekrutieren.

Das Nordwestschweizer Spitalwesen hängt stark von Grenzgängerinnen und Grenzgängern aus dem Elsass und Südbaden ab. Am Unispital Basel sind 20 Prozent Grenzgänger, am Kantonsspital Baselland 13 Prozent.

Viele von ihnen mussten heute beim Grenzübertritt viel Geduld aufbringen. Vor allem an der französisch-schweizerischen Grenze wurden viele stundenlang aufgehalten - nicht von der Schweizer Grenzwacht, sondern von den französischen Behörden. Offiziell, weil viele noch keinen gültigen Passierschein hatten.

Sorgen auf Schweizer Seite

Auf Schweizer Seite beobachtet man diese Entwicklung mit grosser Sorge. Heute seien etliche Mitarbeitende aus dem Elsass mit bis zu drei Stunden Verspätung an ihrem Arbeitsort angekommen, sagt Michael Rolaz, stellvertretender CEO des Kantonsspitals Baselland und Leiter des Krisenstabs. «Für Spitäler mit ihren minutiös geplanten Abläufen ist das eine sehr schwierige Situation», sagt er.

Frankreich hat Zugriffsrecht auf Gesundheitspersonal

Noch grössere Sorgen bereitet aber die Tatsache, dass der französische Staat in Krisensituationen das Recht hat, seine Bürgerinnen und Bürger zu verpflichten, im eigenen Land zu helfen - sprich, in französischen Spitälern zu arbeiten, statt an den Arbeitsort in der Schweiz zu fahren. Diese Krisensituation könnte jetzt eingetreten sein. Denn im Südelsass (Haut Rhin) sind die Krankenhäuser jetzt schon überfüllt mit Coronapatienten.

Schweiz interveniert in Paris

«Wir sind mit der kantonalen Regierung im Gespräch deswegen», sagt Rolaz. Er wisse, dass dort Bestrebungen laufen, mit der Politik in Frankreich in Kontakt zu treten um eine solches Szenario zu verhindern. «Wir machen uns jedenfalls grosse Sorgen.»

Die beiden Basel bieten ihrem Gesundheitspersonal von ennet der Grenze an, in Hotels zu übernachten. So sind sie nicht mehr gezwungen, jeden Abend nach Hause zurückzukehren und Stunden im Stau zu verbringen. Zudem wäre so gesichert, dass sie in der Schweiz sind.

Hotels sind nur eine Teillösung

Wie das Tessin aber zeigt, löst ein Hotel nur einen Teil des Problems. Viele Grenzgänger haben Familie und wollen nicht wochenlang von ihr getrennt bleiben. Sobald sie also einmal nach Hause zurückkehren, haben sie je nach Situation das Problem, dass sie nicht wieder in die Schweiz zurück dürfen.

Regionaljournal Basel, 17:30;

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