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Bettina Bühler: «Mit unseren beschränkten personellen Ressourcen können wir nicht einfach Frauen aufnehmen.»
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 09.04.2019. Bild: SRF Simone Weber
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Häusliche Gewalt Basler Frauenhaus soll mehr Geld vom Kanton erhalten

Damit soll das Angebot ausgebaut werden, denn das Frauenhaus muss die Hälfte der Frauen abweisen.

Heute sind die zehn Plätze für Frauen und sieben Plätze für Kinder häufig ausgebucht. Akut gewaltbetroffene Frauen müssten deswegen oft abgewiesen werden. Die Motion, die mehr Geld verlangt, wurde mit 71 gegen 12 Stimmen bei 11 Enthaltungen überwiesen. Die Regierung muss innert drei Monaten Stellung nehmen. Im mitfinanzierenden Kanton Baselland soll der Landrat über das entsprechende Begehren im Mai entscheiden.

FDP zweifelt, CVP stimmt zu

Die FDP zweifelte die rechtliche Argumentation der Motion an; es handle sich um eine private Institution. Die SVP hält Frauenhäuser für teuer und keine Lösung des Problems häuslicher Gewalt. Die CVP hingegen sah den Bedarf für gegeben.

4 Fragen an Bettina Bühler, Leiterin Frauenhaus Beider Basel:

SRF: Bettina Bühler, in den vergangenen Jahren mussten Sie die Hälfte der Frauen abweisen, die bei Ihnen Schutz suchten. Was löst das aus bei Ihnen?

Bettina Bühler: Es ist einerseits schwierig, wenn wir eine Frau nicht aufnehmen können, die auf unseren Schutz angewiesen ist. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass wir eine professionelle Betreuung anbieten. Und unsere personellen Ressourcen sind limitiert.

Wie entscheiden Sie, wer aufgenommen wird?

Wir versuchen im Gespräch herauszufinden, ob es sich wirklich um häusliche Gewalt handelt und die Frauen bei uns am richtigen Ort sind, oder ob sie vielleicht eine andere Unterstützung brauchen. Wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind, nehmen wir sie auf, sofern wir Platz haben.

Und was sagen Sie den Frauen, die Sie abweisen müssen?

Wir probieren, sie möglichst gut zu vernetzen mit anderen Institutionen, zum Beispiel der Opferhilfe. Damit sie nicht allein dastehen. Wir haben immer auch wieder Frauen, die über die Opferhilfe zu uns kommen.

Sie haben derzeit 10 Plätze im Frauenhaus. Gemäss einer europäischen Empfehlung müssten Sie 4 mal soviel haben.

Sicher brauchen wir mehr Plätze. Es ist aber auch die Frage, was für Plätze. Das Frauenhaus ist eine 24 Stunden-Institution. Wir brauchen aber auch Plätze für eine spätere Betreuung, ohne vollen Schutz. Wir haben ein Konzept erarbeitet für eine teilstationäre Wohneinheit. So würden im Frauenhaus schneller wieder Plätze frei für Frauen, die vollen Schutz brauchen. Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Wohneinheit für 4-6 Frauen. Damit könnten wir den Bedarf noch nicht ganz decken, aber es wäre eine Annäherung.

Frauenhaus Thema im Grossen Rat

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Die Grüne Grossrätin Lea Steinle fordert in einem Vorstoss, dass das Angebot der Schutzplätze im Frauenhaus beider Basel innerhalb der nächsten zwei Jahre erhöht wird. Der Vorstoss nennt keine konkrete Zahl, den genauen Bedarf müssten die Regierungen von Stadt und Land mit den Verantwortlichen des Frauenhauses erörtern. Klar sei, dass der Kanton Basel-Stadt als Trägerkanton seine finanzielle Beteiligung erhöhen müsse, um die zusätzlichen Frauenhaus-Plätze zu ermöglichen, sagt Lea Steinle.

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Frauenhaus kommt in den Grossen Rat
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 09.04.2019. Bild: Staatskanzlei Basel-Stadt
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