Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Kehrtwende Braucht das Baselbiet doch keine neuen Bauschutt-Deponien?

Die Experten im Kanton gehen davon aus, dass man bis zur Hälfte des heute produzierten Bauschutts recyceln könnte.

Vor gut drei Monaten schickte die Baselbieter Regierung das sogenannte «Objektblatt Deponien» in die Vernehmlassung. Darin steht, wo aus Sicht des Kantons bestehende Bauschutt-Deponien ausgebaut, respektive an welchen Standorten neue Deponien ausgehoben werden sollen. Diese Pläne sorgten für viel Kritik, namentlich von Umweltschutzverbänden aus den betroffenen Gemeinden und von den Baselbieter Grünen.

Audio
Kehrtwende im Umgang mit Bauschutt?
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 13.07.2018.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 39 Sekunden.

Nun, die Vernehmlassung ist noch nicht abgeschlossen, hat beim Kanton aber offenbar ein Sinneswandel stattgefunden. «Wir denken, dass bis zu 50 Prozent des heute produzierten Bauschutts recycelt werden könnte», sagt Yves Zimmermann, Leiter des Amts für Umwelt und Energie gegenüber dem Regionaljournal Basel von Radio SRF. Aus diesem Grund habe man zusammen mit dem Kanton Basel-Stadt die Taskforce «Baustoffkreislauf Regio Basel» gegründet. Diese soll nun aufzeigen, wie Bauabfälle künftig besser wiederverwertet werden können.

Bálint Csontos, Präsident der Baselbieter Grünen, hat dieser Kurswechsel erstaunt. «Die Text der Medienmitteilung des Kantons zur Gründung dieser Taskforce könnte eigentlich von uns stammen», sagt Csontos, es seien genau die gleichen Argumente verwendet worden. Urs Chrétien, Geschäftsleiter von Pro Natura Baselland, ergänzt: «Es ist toll, dass beim Kanton ein Umdenken stattgefunden hat - und das überraschend schnell.»

Dieser Richtungswechsel habe viel mit der Personalie Yves Zimmermann zu tun, sagen sowohl Csontos wie auch Chrétien. Zimmermann ist seit einem halben Jahr Leiter des Amts für Umwelt und Energie. Mit ihm, der an der Ausarbeitung des «Objektblatt Deponien» noch nicht massgeblich beteiligt war, habe der Wind gedreht.

Umstellung dauert Jahre

Wenn der Kanton nun selber davon ausgeht, dass bis zur Hälfte des Baselbieter Bauschutts wiederverwendet werden könnte, stellt sich die Frage, ob überhaupt noch neue Deponien nötig sind. Für Chrétien ist der Fall klar: «Wir glauben, dass ein Ausbau der bestehenden Deponien ausreicht und es zumindest im oberen Kantonsteil keine neuen Deponien braucht.»

Zimmermann ist vorsichtiger. Die Umstellung hin zu mehr Recycling gehe nicht von heute auf morgen. «Es braucht sicher zehn Jahre bis man signifikant spürt, dass weniger Bauschutt produziert wird.» Was dies konkret für den Deponiebedarf im Baselbiet bedeute, dass müsse nun die Taskforce eruieren.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel