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3053 Deisswil b.Münchenbuchsee Höfe, Hühner und tiefe Steuern

Einer, der in Deisswil aufgewachsen ist, dort lebt und arbeitet, ist Bauer Lorenz Stucki. Er betreibt Ackerbau, hat gut 40 Milchkühe und einen Hühnermastbetrieb mit über 11'000 Tieren. Für ihn ist das kleine Deisswil schlicht «der schönste Superfleck».

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Lorenz Stucki: «Heute könnte ich die Hühnerhalle wohl nicht mehr im Dorf bauen»
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 09.10.2018.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 22 Sekunden.

Deisswil bei Münchenbuchsee liegt rund zehn Kilometer nördlich von Bern, nahe der Autobahn in Richtung Biel.

Das kleine Bauerndorf ist gerade mal gut zwei Quadratkilometer gross und damit eine der kleinsten Gemeinden des Kantons Bern.

Zahlen und Fakten

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Legende: deisswil.ch

Laut der Internetseite deisswil.ch wohnen in der Gemeinde (in dieser Reihenfolge):

  • 10 Hunde
  • 35 Pferde
  • 75 Kühe
  • 75 Einwohner
  • 16'000 Hühner

Im Ort stehen hauptsächlich Bauernhäuser – alte und schöne Bauernhäuser, die sich entlang der Hauptstrasse aufreihen.

Was in Deisswil heraussticht: Der tiefe Steuerfuss. Mit 0,89 ist er tiefer als in allen anderen Gemeinden im Kanton Bern.

Davon profitieren die Bauern in Deisswil, aber auch zwei Industriebetriebe. Zum Beispiel die Kiesgrube. Roman Giger, Werksleiter in Deisswil und Münchenbuchsee, sagt: «Wir sind hier wegen den kurzen Wegen. Entscheidend für die Wahl des Standorts waren die Steuern nicht.»

Mann vor Sandhaufen und Werksgebäude.
Legende: Roman Giger holt in Deisswil Kies und Sand aus dem Boden. Christine Widmer/SRF

Auch Kurt Lüthi mag den Vorteil der Steuern nicht hervorheben. Der stellvertretende Geschäftsleiter des Fleischverarbeiters Lüthi & Portmann sagt, die Nähe zur Autobahn und die Verfügbarkeit von Bauland seien wichtiger gewesen. «Dass die Steuern hier so tief sind, haben wir nicht einmal gewusst.» Die Firma will nun in Deisswil weiterbauen. Bald sollen über 300 Leute dort arbeiten.

Mann in weissem Kittel vor Regal mit Fleischwaren.
Legende: Kurt Lüthi von Lüthi & Portmann will in Deisswil expandieren. Christine Widmer/SRF

Wie schafft es die Gemeinde, einen solch tiefen Steuersatz anbieten zu können? Gemeindepräsident Fritz Rufer meint: «Wir schauen, dass wir unser Geld nicht mit grossen Kübeln ausgeben.» Investitionen würden gut geprüft, bei der Gemeindeverwaltung arbeite Deisswil mit der Nachbargemeinde Wiggiswil zusammen. Es heisst aber auch, dass der Müll nur einmal monatlich abgeholt wird. Geleert werden die Container von Münchenbuchsee. ÖV gibt es nicht, eine Schule auch nicht.

Audio
Fritz Rufer: «Wir sind keine Trittbrettfahrer»
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 09.10.2018.
abspielen. Laufzeit 14 Minuten 36 Sekunden.

Profitiert Deisswil übermässig von umliegenden Gemeinden? Nein, sagt Fritz Rufer: «Wir sind gut integriert, wir machen bei der Feuerwehr in Münchenbuchsee mit, wir sind in Gemeindeverbände beim Sozialdienst und bei der ARA eingebunden. Da zahlen wir unsere Beiträge wie alle anderen Gemeinden auch.» Den Ruf nach einer Fusion schlägt Rufer aus: «Uns ist die Selbständigkeit wichtig.»

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