Seit der Eröffnung der Neat halten die Züge in Visp im Halbstundentakt. Der Bahnhof Visp ist an die internationalen Züge angebunden. Pro Jahr verzeichnet man auf dem Bahnhof Visp rund 4,5 bis 5 Millionen Passanten. Vor dem Bau der Neat waren es nur 300'000 Passanten, also rund fünfzehnmal weniger.
Um den neuen modernen Neat-Bahnhof zu bauen, wurden zuvor 13 Gebäude abgerissen. Dadurch hat sich das Ortsbild von Visp massiv verändert. Seit der Eröffnung des neuen Neat-Bahnhofs ist die Bevölkerung in Visp um 16 Prozent gewachsen. Heute leben rund 7500 Menschen in Visp. Visp erlebte einen veritablen Bauboom und ist viel urbaner geworden.
Von der grünen Wiese zum boomenden Quartier
Neben dem Bahnhofsareal hat sich insbesondere das Quartier Visp West stark entwickelt. «Vor 10 Jahren war dies quasi eine grüne Wiese, heute ist bereits ein Grossteil der 18 Hektaren grossen Fläche überbaut», sagt Niklaus Furger. Er ist überzeugt davon, dass die Neat für Visp und die ganze Region ein wichtiger Wirtschaftsmotor ist. |
Zahlreiche KMU haben sich seit der Eröffnung der Neat in Visp angesiedelt und viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Heute arbeiten rund 8500 Menschen in Visp. Gemeindepräsident Niklaus Furger will die urbane Entwicklung von Visp vorantreiben, indem er die Ortsplanung so lenkt, dass in Bahnhofsnähe in die Höhe gebaut werden kann.
Befürchtungen in Brig haben sich nicht bewahrheitet
In Brig fürchtete man sich vor 10 Jahren davor, dass der Bahnhof an Bedeutung verliert. Passiert ist das Gegenteil: Brig ist bahntechnisch noch wichtiger geworden.
Die Bahnunternehmen SBB, BLS und die Matterhorn Gotthard Bahn haben viele Stellen geschaffen. Das praktisch unbemerkt von der Öffentlichkeit, weil viele Stellen im Bereich Infrastruktur und Unterhalt, sowie Fahrpersonal entstanden sind. Sie wurden notwendig, weil der Verkehr auf der Simplonlinie massiv zugenommen hat.
Die SBB ist heute mit 800 Stellen die grösste Arbeitgeberin in Brig-Glis.
Erst kürzlich ist der Spatenstich erfolgt für eine grosse Aussenreinigungsanlage für Züge. Die SBB investiert hier seit Mai 14 Millionen Franken.
Brig plant verkehrsfreien Bahnhofplatz
Ein weiteres Grossprojekt steht in Brig in den Startlöchern: Unter der Federführung der Gemeinde soll der Bahnhofplatz für einen zweistelligen Millionenbetrag neu gestaltet und bis in fünf Jahren teilweise vom Verkehr befreit werden. Dass dies überhaupt notwendig geworden ist, ist ebenfalls eine direkte Folge der starken Verkehrszunahme seit der Eröffnung des Basistunnels. |
Zuversicht statt Furcht auch im Berner Oberland
Die positive Bilanz zu den Folgen des Lötschberg-Basistunnels gilt auch im Berner Oberland. Die Furcht von Frutigen, vom internationalen Bahnverkehr und damit von einer wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt zu werden, hat sich nicht bewahrheitet.
Das Kandertal ist verkehrsmässig hervorragend angebunden.
Das Kandertal habe ein robustes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, bestätigt auch Regierungsstatthalter Christian Rubin. Junge Familien ziehen in neu gebaute oder renovierte Häuser. Grund dafür sind auch die Betriebe, die sich auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Frutigen niedergelassen haben. Das Areal ist zu einer begehrten Gewerbezone geworden.
Jede neue Verkehrsverbindung ist eine Chance. Das Kandertal hat sie gepackt.
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