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Fundstücke im Eis Was der Gletscher so alles freigibt

Das Geschichtsmuseum Wallis widmet sich Entdeckungen aus dem Eis. Und lanciert zugleich einen Appell an Wanderer.

Die neue Ausstellung im Geschichtsmuseum Wallis in Sitten zeigt Gegenstände, welche duch die schmelzenden Gletscher freigegeben worden sind. Zu sehen ist unter anderem ein 6000 Jahre alter Schneeschuh, welcher in Italien gefunden worden. Und Utensilien, die der Söldner vom Theodulpass im 17. Jahrhundert bei sich hatte, als er in einer Gletscherspalte verstarb.

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Die Perlen aus dem Eis und ein Appell an die Bevölkerung
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 02.10.2018.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 17 Sekunden.

Der Söldner vom Theodulpass trug unter anderem ein Schwert, mehrere Messer, Münzen, eine Taschenuhr sowie einen kleinen Schuhlöffel auf sich. Somit habe man ein vollständiges Bild von einem jungen Mann aus dem 17. Jahrhundert. «Dies ist der interessanteste Fund, den wir bisher im Wallis gemacht haben», sagt Gletscherarchäologe Romain Andenmatten.

Auf Mithilfe der Bevölkerung angewiesen

Weil die Gletscher wegen der Klimaerwärmung schmelzen, geben sie laufend neue Gegenstände und Knochen frei. Für die Archäologen sei es unmöglich, selber alle Gegenstände einzusammeln. Deshalb sei man auf die Mithilfe der Bevölkerung, insbesondere der Wanderer und Alpinisten angewiesen, sagt Pierre-Yves Nicod, Kurator der Ausstellung.

Wir sind nicht genug Forscher, um alle Gletscher zu kontrollieren.
Autor: Pierre-Yves Nicod Kurator der Ausstellung

Wer Gegenstände findet, welche der Gletscher freigegeben hat, soll diese photographieren, sowie ein Bild des Fundortes machen. Zudem sollte er, falls möglich, die Koordinaten der Fundstelle mittels GPS festhalten und dies der kantonalen Dienststelle für Archäologie melden. Wer menschliche Überreste findet, ist angehalten, sich mit der Kantonspolizei in Verbindung zu setzen.

Fundstücke im Eis: Eine App soll helfen

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Gemäss Prognosen der Forscher wird die Gletscherfläche im Wallis bis 2060 um fast 80 Prozent abschmelzen. Die kantonale Dienststelle für Archäologie rechnet damit, dass zunehmend mehr Gegenstände entdeckt werden. Deshalb will die Dienststelle eine App entwickeln, die es den Menschen erleichtert, Funde bei den Archäologinnen und Archäologen des Kantons zu melden.

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