Der schwerreiche Berner Kunstmäzen Hansjörg Wyss ist weiterhin bereit, dem Kunstmuseum für den Ausbau 20 Millionen Franken zu spenden. Der in den USA lebende Wyss verknüpft sein Versprechen allerdings mit der Forderung, dass das Kunstmuseum Bern ein Projekt von 2006 wieder aus der Schublade kramt.
Es ist das Projekt mit dem Namen «an_gebaut», mit dem ein Basler Architekturbüro damals einen Architekturwettbewerb gewann, das aber nie realisiert wurde.
Das berichtete die «Berner Zeitung» am Freitag gestützt auf ein Mail von Hansjörg Wyss, das auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Wir haben den Artikel mit grosser Freude gelesen.
Das Kunstmuseum Bern will nun «so schnell wie möglich mit Herrn Wyss das Gespräch suchen», wie die Direktorin des Kunstmuseums Bern-Zentrum Paul Klee, Nina Zimmer, auf Anfrage sagt. Sie habe den Artikel mit grosser Freude gelesen und sehe im Engagement von Hansjörg Wyss «eine Riesenchance für Bern».
Dank Synthes-Verkauf Milliardär
Hansjörg Wyss ist in Bern aufgewachsen und absolvierte einen Teil seiner Schulzeit im ehemaligen Progymnasium am Waisenhausplatz. Er griff auch schon in seine Privatschatulle, als dieses Gebäude zum heutigen Kulturzentrum «Progr» umgewandelt wurde. Vermögend wurde er als Chef und Präsident des von ihm gegründeten Medizinaltechnikkonzerns Synthes. Zum Milliardär wurde Wyss, als er 2011 Synthes an den US-amerikanischen Konzern Johnson & Johnson verkaufte. |
Auch der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver steht dem Angebot positiv gegenüber. «Es ist erfreulich, wenn sich jemand für die Kultur hier engagieren will.» Pulver hat auch Verständnis dafür, dass Wyss sein Geld für ein spezifisches Projekt spenden will: «Ein Mäzen hat natürlich gewisse Vorstellungen. Da muss man halt in Gesprächen eine Lösung suchen.»
Natürlich hat ein Mäzen gewisse Vorstellungen.
Schon 2006/2007 wollte Wyss für die Erweiterung des Kunstmuseums für Werke der Gegenwartskunst 20 Millionen Franken locker machen. Als die Museumsleitung wegen Einwänden der Denkmalpflege «an_gebaut» aber eine Absage erteilte, ärgerte dies Wyss sehr.
Später zeigte er sich aber bereit, dennoch auch das zweitrangierte Projekt «Scala» der Tessiner Architekten zu unterstützen, auf das die Verantwortlichen danach setzten. Dieses Projekt wurde aber nie realisiert, weil es zu teuer war.
Er in den letzten Wochen ist auch ein Vorhaben gescheitert, das Museum innen auszubauen und es zu modernisieren.
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