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Die Tannenfuhr – was ist das für ein Brauch? Interview mit Mitorganisatorin Silvia Winkler
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 09.03.2019. Bild: Martina Koch/SRF
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Tannenfuhr in Blumenstein Eine Tanne für die Ledigen

Seit Jahrhunderten gibt es den Brauch: Ledige Männer und Frauen ziehen durch die Nachbardörfer – mit einer Tanne.

Früher war es eine weitverbreitete Tradition – heute machen es nur noch wenige Dörfer. Die Tannenfuhr gibt es aber nach wie vor, in Blumenstein bei Thun beispielsweise. Dort haben Junge das Zepter in die Hand genommen und alles organisiert.

Die Tannenfuhr

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Seit mehr als 600 Jahren gibt es die Tannenfuhr. Die Burgergemeinde Blumenstein schenkt alle zehn Jahre den Ledigen im Dorf eine Tanne – diese wird dann an den Höchstbietenden versteigert.

Mit dem Geld wird ein (fasnachtsähnlicher) Umzug organisiert durch die Nachbardörfer, damit sich die ledigen Männer (und mittlerweile auch Frauen) den Fremden präsentieren können.

Auch in anderen Gemeinden wird der Brauch durchgeführt – 2018 beispielsweise in Wattenwil, der Nachbargemeinde von Blumenstein.

Jung und alt haben sich in Blumenstein beim Schützenhaus versammelt. Sie stehen um den Strunk einer 22 Meter langen Tanne. Nebenan im Festzelt wird musiziert, gegessen und getrunken.

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Der älteste ledige Blumensteiner an der Tannenfuhr
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 09.03.2019. Bild: Martina Koch/SRF
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Draussen schnitzt ein Mann aus einem Teil der Tanne eine Figur, die ebenfalls versteigert wird. 900 Franken zahlt der Höchstbietende. Die Tanne selbst ist einem Bieter 5'700 Franken wert.

Die Ledigen ziehen los

Mit diesem Geld wird der Umzug am 23. März organisiert. Mit Traktoren und Kostümen ziehen dann die Ledigen durch die umliegenden Dörfer, wo sie festlich empfangen werden. Ein alter Brauch, der nicht vergessen werden soll, sagt Sheila Winkler vom Organisationskomitee: «Früher, wenn man etwas geschenkt bekommen hat, war das ein Fest.» Die arme Bevölkerung bekam früher noch Hirse, dann eine Tanne.

Damit konnten sich die jungen Männer bei den jungen Frauen präsentieren, wie bei einer Brautschau. «Dieser Aspekt ist etwas in den Hintergrund gerückt», so Sheila Winkler, «heute ist es uns vor allem wichtig, dass wir Jungen den alten Brauch erhalten können.»

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