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Graubünden Park Adula: Jetzt geht es an die Abstimmungen

Die Schweiz soll einen zweiten Nationalpark kriegen – den Park Adula. Die Verantwortlichen haben das definitive Projekt heute vorgestellt. 17 Bündner und Tessiner Gemeinden stimmen Ende November darüber ab. SRF-Redaktor Pius Kessler war bei der Projekt-Präsentation dabei.

Wie stellen sich die Verantwortlichen diesen Nationalpark vor?

SRF-Redaktor Pius Kessler: Der Park hat zwei Zonen – eine Kern- und eine Umgebungszone. Im Gegensatz dazu hat der heutig einzige Nationalpark der Schweiz nur eine Zone – und da geniessen Natur und Tiere 100 prozentigen Schutz.

Anders in der Kernzone des neuen Park Adulas: Hier können wie bisher zum Beispiel die Alpen bewirtschaftet werden, Hirtenhunde dürfen das Vieh treiben, Strahler ihre Kristalle suchen – alles entsprechend den neuen Kernzonen-Vorschriften.

Der ganze Park ist knapp so gross wie der Kanton Luzern, die Kernzone jedoch nur 10 Prozent der Fläche – das sind rund 140 Quadratkilometer. Der Rest ist Umgebungszone.

Die Greina-Ebene an der Grenze zwischen Graubünden und dem Tessin würde im Zentrum des Parks sein - weshalb soll gerade dort ein Nationalpark entstehen?

Die Initiative ging vor rund 15 Jahren von lokalen Politkern und interessierten Gruppierungen aus. Im Vordergrund stand ursprünglich und steht heute noch die wirtschaftliche Förderung der Bergregion und der Alptäler. Als vor zehn Jahren der Bundesrat eine neue Verordnung über Pärke von nationaler Bedeutung erliess, reifte in der Region die Überzeugung aus den kleinen Projekten etwas Grosses zu machen. Rund 10 Millionen Franken von Bund, Kantonen, Gemeinden und Sponsoren sind bisher in das Projekt eingeflossen.

Ende November muss das Projekt an der Urne bestehen – wie versuchen die Initianten die Bevölkerung von ihrem Vorhaben zu überzeugen?

Einfach wird das nicht – es sind drei Sprachregionen und 17 Gemeinden. Dazu kommt: Jede Gemeinde hat ihre eigenen Gesetze, die Abstimmungsfrage und das Prozedere ist nicht überall gleich.

Die Parkverantwortlichen versuchen nun mit Informationsveranstaltungen in allen Gemeinden die Leute zu überzeugen. Dabei steht im Zentrum: Der neue Nationalpark als Wirtschaftsmotor für die Berggebiete.

Trotzdem: Die Gegner haben sich in einer parteipolitisch unabhängigen Gruppierung formiert. Sie wehren sich gegen den Park. Ihre Argumente: Sie wollen keine Vorschriften, was sie auf den Alpen, in den Wäldern und Bergen machen dürfen; ausserdem sei die Greina-Ebene bereits geschützt.

Angenommen, dieser Nationalpark besteht den Test an der Urne: Wie geht es dann weiter?

Nächstes Jahr werden die Kantone Graubünden und Tessin ein Gesuch beim Bund einreichen, um das Label Nationalpark zu erhalten. Der Park soll dann während zehn Jahren betrieben werden – ohne wesentliche Änderungen am Konzept und den Parkgrenzen. Das Betriebsbudget beträgt rund fünf Millionen Franken – 60 Prozent bezahlt der Bund.

Nach zehn Jahren, also etwa 2027, soll es erneut eine Abstimmung geben – um den Fortbestand des Parks zu sichern und eventuell neue Eckpfeiler zu setzen.

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