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Technischer Oscar Der Bündner, der animierten Figuren Leben einhaucht

Anfang Februar wurden Forschende der ETH Zürich und von Disney Research Studios in Hollywood ausgezeichnet. Thabo Beeler aus Savognin ist einer von ihnen. Mit seiner Masterarbeit legte er vor Jahren den Grundstein für einen neuartigen Gesichtsscanner, heute arbeitet er für Disney in Zürich.

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«Ich erhielt Gratulationen, bevor ich selber vom Preis wusste», Thabo Beeler
aus Regionaljournal Graubünden vom 25.02.2019. Bild: RTR
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 28 Sekunden.

Das System: «Medusa» heisst das Programm, welches Thabo Beeler und seine Kollegen an der ETH Zürich zusammen mit den Disney Reserach Studios in den letzten Jahren entwickelt hat. Das Programm verleiht digital animierten Figuren in Filmen eine lebensechte Mimik. Bisher waren diese Verfahren sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv.

Thabo Beeler mit dem System "Medusa" mit dem er den technischen Oscar gewann
Legende: RTR Tona Poltera

«Medusa» verschiebe die qualitativen Grenzen der abbildtreuen Darstellung von Gesichtsausdrücken, schreibt die Film-Academy in ihrer Begründung. Beeler erklärt: «Unsere Neuerungen finden mit einer Auflösung auf Porentiefe statt. Wir verfolgen dabei Millionen von Punkten auf dem Gesicht, um eine Bewegung darzustellen».

Figur in einem Disneyfilm
Legende: Der Gesichtsscanner von Thabo Beeler zaubert dem Bösewicht Thanos die Mimik ins Gesicht. Disney

Schon im Einsatz: Der Gesichtsscanner wurde bereits mehrfach bei grossen Hollywood-Produktionen eingesetzt. Grimmig, ängstlich oder freudig - verschiedenen animierten Figuren bei «Star Wars», «Avengers» oder «Pirates of the Caribbean» wurde mit dem System nahezu lebensechte Mimik beigebracht.

Figur in einem Disneyfilm
Legende: Der Gesichtsscanner von Disney Research und der ETH kam schon bei verschiedenen Produktionen zum Einsatz. Hier «Avengers - Infinity War». Disney

Die Zukunft: Es stellt sich die Frage, ob Programme wie «Medusa» in Zukunft Schauspieler komplett ersetzten werden. Auch wenn dies technisch im Bereich des Möglichen liege, sieht Thabo Beeler diesbezüglich keine Gefahr. Die Technik biete den Schauspielern zwar die Chance, an speziellen oder gefährlichen Orten zu spielen und erweitere die kreative Palette im Bereich Make-Up. «Letzten Endes wollen wir aber Menschen im Film erleben und als Zuschauer eine Beziehung zu ihnen aufbauen», sagt Thabo Beeler.

Die vier Gewinner mit den Oscar-Diplomen
Legende: Thabo Beeler (2.v. Links) und seine Mitstreiter wurden von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences geehrt. Cyrill Beeler

Die Auszeichnung: Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verleiht nicht nur die bekannten Oscars, sie ehrt auch Menschen für technische Verdienste im Filmgeschäft. Die Technik-«Oscars» werden bereits seit 1931 vergeben. Die Zeremonie findet jeweils zwei Wochen vor der eigentlichen Oscarverleihung statt.

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