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«Es gibt keinen Grund mehr, an der bleihaltigen Kugelmunition festzuhalten»
Aus Regionaljournal Graubünden vom 06.03.2020. Bild: Keystone
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Umfrage bei Jägerschaft Bündner Jäger jagen mehrheitlich bleifrei

Bis zu 75 Prozent der Bündner Jägerinnen und Jäger verwenden freiwillig bleifreie Munition. Dies zeigt eine Umfrage des Kantons.

Bleihaltige Jagdmunition ist vor allem ein Problem für Tiere, welche nicht gejagt werden. Aasfressende Greifvögel können sich an Bleisplittern aus Jagdmunition vergiften. Denn Steinadler und Bartgeier fressen gerne Innereien, welche Jägerinnen und Jäger nach dem Ausweiden im Wald liegen lassen.

Diese Tierreste können Splitter der Bleimunition enthalten. Die aggressiven Verdauungssäfte der Greifvögel lösen das Blei und die Tiere können an Bleivergiftungen sterben.

Die Vogelwarte Sempach und das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden führten 2014 eine Studie zur Bleiproblematik durch. Vor dem Hintergrund eines möglichen Obligatoriums bleifreier Munition hat der Kanton Graubünden nun eine Umfrage bei der Jägerschaft durchgeführt.

Überraschende Ergebnisse

Die Umfrage ergab, dass im 2019 bis zu 75 Prozent der Bündner Jägerinnen und Jäger bleifreie Munition verwendeten, heisst es in der März-Ausgabe der Zeitschrift «Bündner Jäger». Einzig auf der Rehjagd lag der Anteil bei 60 Prozent. Die Ergebnisse seien eine Überraschung.

Die vermehrte Verwendung bleifreier Munition sei ein Zeichen dafür, dass «die Jagenden die Zeichen der Zeit erkannt haben. Sicher ist die bessere Flugbahn der Bleifreien ein wichtiger Grund für den schnellen Wechsel», heisst es in der Zeitschrift.

Jägerschaft wechselt freiwillig

Die «knallharten Fakten» könnten nun eine Grundlage für ein «Bleifrei-Obligatorium» sein, heisst es weiter. Für eine Stellungnahme zu einem allfälligen Bleiverbot auf der Bündner Jagd, war beim Amt für Jagd und Fischerei Graubünden am Freitag niemand verfügbar.

Sollte bleihaltige Munition auf der Bündner Jagd verboten werden, sei seitens der Jägerschaft kein grosser Widerstand zu erwartet, ist Robert Brunold, Präsident des kantonalen Patentjäger-Verbandes, überzeugt.

Die Tatsache, dass in Graubünden noch immer Bleimunition verwendet wird, sieht Brunold darin begründet, dass für einige ältere Waffen noch keine bleifreie Munition verfügbar ist. «Eine Umstellung braucht eben etwas Zeit», so Brunold. Er erwarte, dass die Bündner Jägerschaft sukzessiv auf bleifreie Munition umsteige – Verbot hin oder her.

Vor einigen Jahren wurde Bleimunition bessere Eigenschaften zugesprochen. Mittlerweile hätte sich die bleifreie Munition weiterentwickelt und es gebe keine wesentlichen Unterschiede mehr zwischen den Geschossmaterialien. «Es gibt keinen Grund mehr, an der bleihaltigen Kugelmunition festzuhalten», sagt Brunold.

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