Die Sammlung besteht aus Sennten von fünfzehn verschiedenen Schnitzern. «Es sind die wichtigsten Vertreter», sagt Altbundesrat Hans-Rudolf Merz. Alle Schnitzer habe er noch selbst getroffen.
Die Senntumsschnitzerei ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstanden.
Ein Senntum besteht aus verschiedenen Figuren, die den Alpaufzug repräsentieren. Er startet mit dem Gäässmaitli, dem Gäässbueb und den Gaissen. Ihnen folgen die Schellechüe mit den Sennen, die Kühe, der Bläss, der Bauer und zuletzt der Lediwagen.
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Bild 1 von 6. Der Gässbueb führt die Ziegen an. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
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Bild 2 von 6. Hinter den Ziegen folgt der Vorsenn mit den Schellechüe. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
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Bild 3 von 6. Sennen in Sonntagstracht. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
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Bild 4 von 6. Am Schluss folgt der Bauer mit dem Lediwagen. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
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Bild 5 von 6. Sogar die Details stimmen: Gefässe auf dem Lediwagen. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
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Bild 6 von 6. Anstelle des Lediwagens können auch Grempler den Schluss bilden. Bildquelle: Michael Breu / SRF.
Die Senntumsschnitzerei im Appenzellerland und im Toggenburg ist einmalig im Alpenbogen. Sie ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstanden, so Hans-Rudolf Merz, der zum Thema ein gleichnamiges Buch verfasst hat (Appenzeller Verlag). Ebenfalls ist derzeit eine Ausstellung im Brauchtums-Museum Urnäsch der Senntumsschnitzerei gewidmet.
Die wertvollsten Sennten stehen in Merz' Wohnzimmer. Eines davon hat er von der Ausserrhoder Regierung in Etappen geschenkt bekommen: zur Wahl in den Bundesrat, zur Wahl als Bundesratspräsident und zu seinem Rücktritt.
Nun sei seine Sammlung komplett, sagt Merz, er wolle nichts mehr kaufen. Sagt dann allerdings: «Ob ich dann wirklich Nein sagen kann, wenn ich ein schönes Senntum sehe, weiss ich nicht.»
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr