Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Ostschweiz Gewässer mit Nebenwirkungen

Das Rheumamedikament Voltaren, Betablocker, Antibabypille oder das Röntgenkontrastmittel Diatrizoat: Rückstände dieser Medikamente können in der Steinach nachgewiesen werden. Nun soll der Medikamentencocktail aus den Gewässern verschwinden. Dazu müssen die Kläranlagen aufgerüstet werden.

Voraussichtlich 2015 wird eine Verschärfung des Gewässerschutzgesetzes in Kraft treten. Innert zwanzig Jahren müssen dann alle Kläranlagen so aufgerüstet werden, dass sie auch Rückstände von Medikamenten abbauen können.

Solche Rückstände haben Chemiker des kantonalen Amtes für Umweltschutz in St. Gallen schon vor zehn Jahren nachgewiesen. Unter anderem konnten sie Rückstände von Entzündungshemmern, Rheumamedikamenten, Betablockern und Lipidsenkern nachweisen, aber auch hohe Konzentrationen von Röntgenkontrastmitteln, die nur in Spitälern eingesetzt werden. Eine Studie, die 2006 von den Umweltämtern der Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Glarus durchgeführt wurde, bestätigte die Befunde. Nun zeigt eine neue Untersuchung des Wasserforschungsinstitutes Eawag, dass in St. Galler Gewässern sogar Bakterien nachweisbar sind, die resistent auf Antibiotika sind.

Dies hat den St. Galler Kantonsrat Meinrad Gschwend (Grüne/Altstätten) bewogen, die Regierung mittels Interpellation über Risiken für Mensch und Umwelt zu befragen. In der Antwort hält die Regierung nun fest, dass der weitaus grössere Teil der Medikamentenrückstände nicht aus dem Spitalabwasser stamme, es deshalb zu teuer sei, alle Spitäler mit Kläranlagen auszurüsten.

Kläranlagen aufrüsten

Hingegen müssten rund zehn der 42 St. Galler Kläranlagen nachgerüstet werden, damit sie den Anforderungen des Gewässerschutzgesetzes genügten. Als Verfahren stehe die weitergehende Behandlung des Abwassers mit Aktivkohle oder mit Ozon im Vordergrund, schreibt die Regierung.

Audio
Medikamente im Abwasser (24.01.2014)
01:42 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 42 Sekunden.

Medikamentenrückstände gelangen in das Abwasser, weil sie im Körper oft nicht vollständig abgebaut werden. Sie werden deshalb mit dem Urin ausgeschieden. Mit dem Duschwasser gelangen vor allem Medikamente ins Abwasser, die als Salbe oder Gel aufgetragen werden.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel