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Seegfrörni Bodensee im Jahr 1963. (Antenne vom 18.02.1963)
Aus News-Clip vom 07.02.2013.
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Ostschweiz Seegfrörni Bodensee: Spektakel auf dem Eis

Vor 50 Jahren wurde der Bodensee für die Überquerung freigegeben. Die Menschen kamen aus der ganzen Umgebung an den See. Mit Fahrrädern, Autos und tollkühnen Gefährten wagten sie sich auf die Eisfläche.

Wochenlange Kälte liess den Bodensee 1963 zufrieren - das einzige Mal im letzten Jahrhundert. Bereits im November 1962 fielen die Temperaturen auf minus 7,5 Grad, im Dezember sogar auf minus 13 Grad.

Festivitäten zum Anlass

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Das Jahrhundertereignis Bodenseegfrörni 1963 feiert 2013 sein 50-Jahr-Jubiläum. Rund um den Bodensee finden Ausstellungen oder Festivitäten statt: Zum Beispiel in Münsterlingen, Altnau, Hagnau (D), im Zeppelinmuseum in Friedrichshafen (D) oder in Rorschach.

Zuerst wurde der Untersee für die Überquerung frei gegeben. Am 7. Februar konnten die Fussgänger und Schlittschuhläufer dann offiziell auf den Obersee. In den nachfolgen Wochen verwandelte sich die Eisfläche in einen grossen Tummelplatz.

An den Wochenenden spazierten Zehntausende über den See. Die Seegfrörni lockte Menschen aus der ganzen Schweiz und Süddeutschland an. Schweizer konnten sich im deutschen Langenargen die Überquerung vom Bürgermeister urkundlich bestätigen lassen. Marroni-, Glühwein und Punschverkäufer machten ein gutes Geschäft.

Abenteuerliche Eisfahrzeuge

Mit Schlittschuhen, Fahrrädern, sogar mit Autos wagten sich die Leute auf den gefrorenen See. Es wurde Eishockey oder Curling gespielt und es gab Eiskunstlauf mit Livemusik: In Goldach brachte man ein Klavier auf das Eis.

In Horn (TG) wurde eine Vespa zu einem motorisierten Schlitten umfunktioniert. Das Gefährt, das Kinder und Männer zog, zerschellte in der Mitte des Sees an einem Eishaufen, der sich aufgetürmt hatte. Verletzt wurde bei diesem Eisunfall niemand. Fünf Personen sind bei der Seegfrörni umgekommen oder werden seither vermisst. Darunter auch Kinder.

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Seegfrörni Bodensee, Schweiz aktuell 07.02.2003.
Aus News-Clip vom 07.02.2013.
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Die scharfe Kälte machte den Wasservögeln zu schaffen. Tausende verendeten, weil das Futter knapp war. Angefrorene Enten wurden in Waschküchen wieder aufgetaut.

Am 10. März 1963 begann das Tauwetter. Die Eisfläche wurde wieder gesperrt.

Eisprozession

Ein Höhepunkt war 1963 die Eisprozession vom deutschen Hagnau nach Münsterlingen. Rund 2500 Menschen leisteten der Büste des Heiligen Johannes das Geleit über den See. Seither wartet die Johannes-Büste in der Schweiz auf ihre Rückkehr nach Deutschland.

Die Statue wechselt seit 1573 bei jeder Bodenseegfrörni das Ufer. Seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 875 ist der Bodensee nach Angaben des deutschen Umweltministeriums 37 Mal zugefroren.

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