Ergebnis
Kandidat | Stimmen |
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Sonja Lüthi (GLP) | 10'096 |
Boris Tschirky (CVP) | 6966 |
Roland Uhler (SD) | 668 |
Die Stimmbeteiligung war mit 40,3 Prozent etwas tiefer als im ersten Wahlgang mit knapp 46 Prozent.
Sonja Lüthi war von 2012 bis 2015 Mitglied des St. Galler Stadtparlaments. Danach rückte sie in den Kantonsrat nach. Seit 2016 ist sie Präsidentin der GLP des Kantons St. Gallen und nun St. Galler Stadträtin. Lüthi erklärt sich ihren Sieg: «Ich war viel auf der Strasse unterwegs und habe mit den Leuten zugehört.»
Historische Niederlage
Die CVP verliert damit innerhalb von nur einem Jahr ihre beiden Sitze im Stadtrat. Bereits vor einem Jahr, am 27. November 2016, musste die CVP in den zweiten Wahlgang und scheiterte. Maria Pappa holte für die SP einen zweiten Sitz. Die bisherige Stadträtin Patrizia Adam von der CVP wurde abgewählt.
Die Ersatzwahl heute war nötig, weil Stadtrat Nino Cozzio (59) wegen seiner Krebserkrankung auf Ende Jahr den Rücktritt erklärt hatte. Der CVP-Politiker, der während knapp zehn Jahren die Direktion Soziales und Sicherheit führte, starb am 13. September.
Der Sitzverlust von Boris Tschirky bedeutete das Ende der bürgerlichen CVP in der Stadtregierung. Der fünfköpfige Stadtrat setzt sich neu aus zwei Mitgliedern der SP, je einem Vertreter der GLP und der FDP sowie einem Parteilosen zusammen. Tschirky analysiert seine Niederlage: «Ich mache mir keinen Vorwurf, wir waren sehr präsent auch partei- und verbandsübergreifend.»
Wie weiter mit der CVP?
Raphael Widmer, Präsident CVP Stadt St.Gallen nimmt Stellung gegenüber der Sendung Regionaljournal Ostschweiz von Radio SRF |
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«Es ist eine herbe Niederlage für die CVP der Stadt St.Gallen. Wir werden ganz sicher wieder kämpfen. Politik ist ein Spiel, man muss auch verlieren können. Wir wollen uns aber weiterhin für unsere Ziele und Werte einsetzen.» |
«Wir haben einen knappen Entscheid erwartet. Boris Tschirky war sehr aktiv im Wahlkampf und war sicher nicht der falsche Kopf. Er hat aus der Wirtschaft und als Gemeindepräsident sehr viel Erfahrung. Er war auch sechs Jahre im Stadtparlament. Der Vorwurf, er sei in der Stadt zu wenig verankert, gilt deshalb nicht.» |
«Es ist sicher nicht erfreulich, wie es im Moment für die CVP läuft. Jetzt müssen wir uns zurückziehen und überlegen, wie es weitergeht. Wir müssen in der Stadt wieder eine laute Stimme bekommen. Unsere Parlamentarier sind nun umso mehr gefordert.» |