Trotz dem Wachstum der digitalen Medien in den Bibliotheken ist die Leiterin der Kantonsbibliothek St.Gallen, Sonja Abun-Nasr, überzeugt: «Im Moment vermute ich, dass das gedruckte Buch in einer bestimmten Form bestehen bleibt.» Das gedruckte Buch werde Nischen besetzen können und was man nicht wisse, sei, ob das gedruckte Buch sogar eines Tages eine Renaissance erlebe, so die Leiterin der Kantonsbibliothek St.Gallen.
Viele Vorteile der Digitalisierung
In der Ostschweiz sind 180 Bibliotheken in der «Digitalen Bibliothek Ostschweiz» - kurz «Dibiost» - zusammengeschlossen. Für eine Jahresgebühr von 30 Franken kann aus einem Angebot von über 100 000 eBooks - also elektronischen Büchern ausgewählt werden. Bücher, die keinen Platz in den Bibliotheken brauchen und die bequem von zu Hause aus ausgeliehen werden können. Doch statistisch gesehen werden noch immer mehr gedruckte Bücher in der Kantonsbiblitothek ausgeliehen. 2017 waren es über 400 000 gedruckte Bücher gegenüber 50 000 eBooks. Noch wünscht die grosse Mehrheit der Nutzer und Nutzerinnen der Bibliothek ein gedrucktes Buch, so Abun-Nasr, die Leiterin der Kantonsbibliothek.
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«Stadt des Buches»
St. Gallen ist seit der Gründung der Stadt eine Hochburg des Buches. Dank dem Kloster und seinem Skriptorium wurden hier zahlreiche Perlen der Buchkunst produziert, gesammelt und aufbewahrt. Bis auf den heutigen Tag.
Das weltweit älteste Buch in deutscher Sprache, eine Handschrift mit dem legendären Heldenepos der Niebelungen, ein Evangelium mit einem handgeschnitzten Einband aus Elfenbein - was die St. Galler Stiftsbibliothek an literarischen Schätzen zu bieten hat, ist weltweit einmalig.
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Bild 1 von 6. Abrogans - Vocabularius (Keronis) et Alia . Das älteste Buch in deutscher Sprache, die «Abrogans»-Handschrift aus der Zeit um 790, mit dem ältesten Vaterunser und Credo in deutscher Sprache. Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.
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Bild 2 von 6. Evangelium Longum. Das Evangelium Longum, ein Werk von Weltrang, um das Jahr 895 geschaffen von den St. Galler Mönchen Sintram (Schrift) und Tuotilo (Einband aus Elfenbein). Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.
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Bild 3 von 6. Folchart Psalter . Das Folchard Psalter aus dem 9. Jahrhundert gilt als ein Meisterwerk der späten Karolingischen Buchkunst. Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.
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Bild 4 von 6. St. Galler Niebelungenhandschrift B. Die von drei anonymen Haupt- und vier Nebenschreibern geschriebene Handschrift aus dem 13. Jahrhundert bietet in bester Überlieferung eine einzigartige Sammlung von mittelhochdeutschen Helden- und Ritterdichtungen. Sie enthält u.a. das «Nibelungenlied», «Parzival» und «Willehalm» von Wolfram von Eschenbach und Strickers «Karl der Grosse». Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.
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Bild 5 von 6. Veterum Fragmentorum Manuscriptis Codicibus Tom. I. Der Fragmenten-Sammelband I enthält neben vielen anderen Einzelblättern und Bruchstücken textgeschichtlich bedeutende Fragmente der Aeneis und der Georgica des Vergil aus dem späten 4. Jahrhundert. Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.
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Bild 6 von 6. Goldener Psalter. Das «Goldene Psalter» aus dem 9. Jahrhundert stammt aus Westfranken und ist mit 17 Miniaturen illustriert. Bildquelle: ZVG Stiftsbibliothek St. Gallen.