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Das Ende einer Epoche Die letzte Glühlampenfabrik Europas löscht die Lichter

Über 100 Jahre wurden in Goldau und Immensee Glühbirnen produziert. Nun macht die Fabrik dicht.

Die letzten Lampen der Righi Licht AG sind produziert, Ende Woche wird die Fabrik endgültig geschlossen. Grund für die Schliessung ist das Verkaufsverbot von Glühlampen in der EU und der Schweiz. Lange stemmte sich der Besitzer der Fabrik, Hans Borner, gegen das Aus und nahm sogar Bussen in Kauf.

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Nach langem Hin- und Her muss die Fabrik definitiv schliessen
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 10.07.2019. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 15 Sekunden.

Borner, 77-jähriger Unternehmer, kam eigentlich als Sanierer in den Kanton Schwyz. Sein Auftrag damals: Die traditionsreiche Glühlampenfabrik Luxram in Goldau liquidieren. «Es war kein typischer Sanierungsfall. Die Erben wollten einfach Geld sehen», meint Borner beim Rundgang durch die halbleeren Fabrikhallen.

Borner war fasziniert von den technischen Möglichkeiten der Glühbirne und entschloss sich, die Fabrik unter dem Namen Righi Licht weiterzuführen. Auch den damaligen Verkaufsleiter konnte er für die Idee gewinnen. Weil das Gebäude der damaligen Luxram aber verkauft wurde, zügelte die Firma nach Immensee.

Museumsreife Maschinen

Nun also müssen auch dort die Halle geleert, die Installationen rückgebaut und die Maschinen verschrottet werden. Das schmerzt Hans Borner besonders. Denn es handelt sich um teils museumsreife Unikate.

Gerne hätte er ein Museum aus der Fabrik gemacht nach dem Vorbild der Saurer in Arbon. Aber das zuständige Bundesamt habe abgewinkt.

Trotzdem: Er habe das Kapitel abgehakt, er verlasse die Fabrikhallen emotionslos. «Man muss sich auf das konzentrieren, das aktuell ist, dann ist es es einem wohl», meint er zum Schluss.

Die älteste Glühlampenfabrik der Schweiz

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Die Geschichte der Righi Licht AG beginnt 1906 mit der Produktion von Kohlefadenlampen in Goldau unter dem Namen Rigi AG.
1911 erfolgt der Namenswechsel zu Licht AG, ein Jahr später kaufte Landys&Gyr das Unternehmen.
1941 übernimmt Friedrich J. Naegeli sen. die Firma, ab 1952 unter dem heute noch bekannten Namen Luxram Licht AG.
Der Export entwickelt sich derart gut, dass 1990 eine neue Vertriebsgesellschaft für Deutschland gegründet wird. Der Name dieser Gesellschaft ist Tradition: Righi Licht AG.
2002 übernimmt Righi die Produktionsanlagen von Luxram und zügelt von Goldau nach Immensee.

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3 Kommentare

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  • Kommentar von Fritz J. Naegeli  (Fritz J. Naegeli)
    Es war nie die Rede von Nichterreichtem Personal Abbau oder Umsatz. Zudem war Herr Borner bis 3 Monate vor Konkurs Präsident des VR der Luxram Licht AG und alle VR Protokolle stehen noch zur Verfügung.
    Zudem ist die Firmengeschichte auf der Website und im obigen Artikel ebenfalls nicht korrekt.

    Gezeichnet: Friedrich J. Naegeli (ehem. Besitzer der Luxram Licht AG)
  • Kommentar von Fritz J. Naegeli  (Fritz J. Naegeli)
    3. Der Verlust des grössten Kunden mit über 1 Mio Umsatz. => Zuerst erfolgte eine Kapitalerhöhung und 51/49 Aktienübernahme durch seine Holding, als dies nicht reichte, zum Assettausch; er übernahm die Schwestergesellschaft Righi Licht AG und Produktionsmittel der Luxram Licht AG, und ich erhielt seine 51 Aktien Luxram Licht AG zurück. Fortan war die Luxram Licht AG eine reine Handelsgesellschaft, welche mit denen von ihm festgelegten Preisen operieren musste. Forsetzung 3 folgt.
  • Kommentar von Fritz J. Naegeli  (Fritz J. Naegeli)
    Richtigstellung:
    Die von Herrn Borner gemachte Aussage zum Konkurs der Luxram Licht AG ist falsch: Richtig ist, dass drei Gründe zum Konkurs wegen Iliquidität führten. 1. Die Veräusserung der Liegenschaft durch die Erbengemeinschaft zwang die Luxram Licht AG zum Umzug. Der Umzug kostete das Doppelte des budgetierten Betrages, womit die Aufsichtspflicht des gesamt VR versagte. 2. Ein 6-stelliges Darlehen welches in die Erbmasse fiel, wurde gekündet und zur Rückzahlung fällig. Fortsetzung folgt: