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Sicherheit versus Umweltschutz: das umstrittene Axenprojekt
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 04.05.2020. Bild: zvg
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Entscheid nach Einsprachen Baubewilligung für neue Axenstrasse ist da, aber mit Auflagen

Ja zu den Tunnels der neuen Axenstrasse – Nein zum Ausbau der bestehenden Strecke. Teilweise müssen Schwyz und Uri nun über die Bücher.

Das Uvek (Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) hat über die letzten Einsprachen zu den Strassenprojekten rund um die Axenstrasse entschieden. Es gibt einerseits grünes Licht für die neuen Tunnel. Diese sind das Herzstück des Projekts – sie sollen die Verbindung am Axen, die immer wieder wegen Steinschlags gesperrt werden musste, künftig sicherer machen.

Andererseits lehnt das Uvek die Pläne für die alte Axenstrasse ab. Diese soll künftig als Strasse für den Zubringerverkehr in die Dörfer und als touristischer Weg dienen. Deshalb sahen die Kantone Schwyz und Uri vor, die Strasse auf sechs Meter Breite zu beschränken, dafür aber mehr Raum zu schaffen für den Velo- und Fussgängerverkehr. Das würde stellenweise einen Ausbau der Strasse bedeuten. Ein zu grosser Eingriff in die Natur, findet jetzt das Uvek – die Planer müssen also nochmals über die Bücher.

Gelassenheit beim Schwyzer Regierungsrat

Zuständig für das Bauprojekt sind die Kantone Schwyz und Uri. Der zuständige Schwyzer Regierungsrat Othmar Reichmuth wertet die Entscheide des Bundes als Erfolg, obwohl nicht alle Pläne bewilligt wurden. «Es ist normal in so einem Verfahren, dass es noch Auflagen gibt», sagt Reichmuth. «Wir haben ja noch mehrere Jahre Zeit. Die Auflagen für die alte Axenstrasse müssen erst erfüllt sein, wenn die Neubaustrecke gebaut ist. Und das dürfte frühestens in neun Jahren der Fall sein.»

Es könnte aber auch noch länger dauern. Denn die Einsprachen können weitergezogen werden. Reichmuth schätzt, dass sich der Bau in diesem Fall um weitere zwei Jahre verzögern würde.

Gegen das Projekt der neuen Axenstrasse wehren sich Linke und Umweltverbände. Sie befürchten vor allem einen Ausbau der Kapazität und damit Mehrverkehr.

Jahrzehnte lange Planung am Axen

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Die ursprüngliche Axenstrasse stammt aus dem Jahr 1865, knapp 100 Jahre später wurde sie zur Nationalstrasse. 1970 beauftragte der Bund die Kantone Schwyz und Uri, eine neue Axenstrasse anzulegen. Mehrere Projekte wurden darauf ausgearbeitet.

Aber erst 2001 einigten sich Schwyz und Uri auf die Variante mit den beiden langen Tunnels: dem Sisikoner und dem Morschacher Tunnel. Dazwischen liegt eine rund 120 Meter lange offene Strecke. Das Grossprojekt sieht parallel zur heutigen Verbindung zwischen Ingenbohl und Sisikon eine neue, knapp acht Kilometer lange Strasse vor. Sie soll für mehr Sicherheit und eine Entlastung der Dörfer Brunnen und Sisikon vom Durchgangsverkehr sorgen.

2009 genehmigte der Bund das entsprechende generelle Projekt. Es kam aber immer wieder zu Verzögerungen – zuletzt wegen der Einsprachen im Plangenehmigungsverfahren.

Das Projekt kostet rund 1.2 Milliarden Franken. Der Bund bezahlt rund 94 Prozent des Neubauprojekts, die beiden Kantone Uri und Schwyz übernehmen den Rest.

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